Ausstellungseröffnung auf dem Freudenberg

Die Kinder des FRÖBEL-Kindergartens Freudenberg setzten sich im Rahmen des Projekts „Die Geschichte(n) des Freudenbergs – eine kunstvolle Entdeckungsreise“ mit der wechselvollen Geschichte des Areals ihres Kindergartens auseinander. Seit Beginn diesen Jahres und unter der künstlerischen Leitung von Nahed Mansour, wurden Themen wie Vertreibung, Flucht und Neuanfang zum Gegenstand von kreativen Workshops. Die dabei erarbeiteten Schwerpunkte und Gedanken fanden Ausdruck in künstlerischen Formaten wie der Malerei, Collage und Assemblage, Drucktechnik, Installation und Intervention im öffentlichen Raum.

Zur Geschichte des Ortes

Der FRÖBEL-Kindergarten Freudenberg befindet sich auf einem neu entstandenen Wohn- und Geschäftsareal im Berliner Bezirk Friedrichshain. Dieses Gebiet ist wesentlichen von der Firmengeschichte der Deutschen Kabelwerke und der Vertreibung des jüdischen Gründers und Firmeninhabers Siegfried Hirschmann durch die Nationalsozialisten geprägt. Diese zwangen die Familie Hirschmann nicht nur zur Abgabe ihres Unternehmens, sondern auch zur Flucht nach Guatemala. Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Fabrik zum Volkseigenen Betrieb. Zuletzt war auf dem Gelände die Firma Freudenberg ansässig, die dem jetzigem Areal seinen Namen gab.

Die kreative Auseinandersetzung mit der Geschichte

Das Material für die Workshops fanden die Kinder beim Spurensuchen im Gelände. Sie suchten nach Objekten, die etwas von der Vergangenheit des Ortes in sich tragen könnten. Diese arrangierten sie mit Aquarellmalerei zu Assemblagen oder kombinierten sie in Einweckgläsern und schützten die geschichtsträchtigen Objekte so vor dem Verfall. Zuletzt bauten alle Kinder gemeinsam eine Skulptur – einen großen Freudenberg. Darin brachten sie unter großem Eifer weitere Fund- und Lieblingsstücke ihrer Spurensuchen zusammen. Durch Modellierung und Malerei wuchs die Installation zu etwas Großem heran, einem Berg, der farbenfroh und durch die Lieblingsstücke der Kinder voller Freude steckt. Wie das Freudenberg-Areal, nahm auch die Installation mehrere Schichten an, die bei aufmerksamer Betrachtung Blickachsen in das Verborgene und Vergangene zulässt.

Zahlreiche Familien und Projektbeteiligte kamen zusammen, um die Werke der Kinder zu bestaunen.