Das Wunder der Abstraktion

Im Atelier des Kindergartens drücken sich die Kinder mit Farben und Pinseln aus und erproben selbst die  abstrakte Malweise. Kindergartenleiter Fabian Spies berichtet, wie die Kinder Picasso für sich entdeckten.

Erst kürzlich setzten wir in unserem Atelier einen neuen Impuls, um das Malen an unserer Kunstwand für die Kinder noch interessanter zu gestalten. Wir wählten gemeinsam mit den Kindern das Bild „Dora Maar“ von Pablo Picasso. Das abstrakte Portrait mit der grünen Farbe im Gesicht faszinierte die Kinder. Einige Kinder hängten sogleich ein weißes Blatt Papier an die Holzwand und suchten sich an der Malstation die passenden Farben. Mit Pinseln, Schwämmen und Fingern ließen sie die Fläche gleich lebendig wirken. So konnten sie das berühmte Kunstwerk durch das eigene Schaffen intensiv erleben. In diesem Prozess wurden auch einige Selbstportraits geschaffen, die die Kinder voller Stolz mit nach Hause nahmen.

Unsere jungen Künstlerinnen und Kunstentdecker durften ihre eigene „Dora Maar“ so groß oder so klein, so dick oder so dünn malen, wie sie wollten. Ein abstrakteres Bild, geometrische Formen, verschiedene Farben – das erfordert ein genaues Hinsehen und Begreifen des Dargestellten. Die Kinder haben sich auf das Neue voller Begeisterung eingelassen und mutig das Gesehen farbenfroh und individuell zu Papier gebracht. Picasso hätte seine Freude daran gehabt – da sind wir uns sicher!

Die Kinder hatten so große Freude an den Bildern, so dass eine Ausstellung im Treppenhaus geplant wurde. Die Werke wurden gerahmt und die Eltern zu der Vernissage eingeladen. Den Eltern erfuhren von unseren pädagogischen Fachkräften Wissenswertes über das Leben und den Arbeitsstil von Pablo Picasso, der zeitlebens eine kindliche Seite in sich bewahrte.

Auf Wunsch der Kinder setzen wir diese Serie fort und freuen uns auf weitere Ausstellungen.