Nachhaltigkeit 29. April 2022 · AL

Das Wunder der Natur erleben

Die Kinder im FRÖBEL-Kindergarten Fledermäuse in Mülheim an der Ruhr erlebten ein Wunder der Natur hautnah mit. Ende März zogen befruchtete Hühnereier in einer Brutmaschine in die Einrichtung.

Das Warten hat ein Ende: Zehn befruchtete Hühnereier ziehen im FRÖBEL-Kindergarten Fledermäuse ein

Schon seit längerer Zeit wünschen sich die Kinder und das Team im FRÖBEL-Kindergarten Fledermäuse Mülheim an der Ruhr Tiere in ihrer Einrichtung. „Wir hatten durch unsere Nachbarinnen und Nachbarn im Seniorenheim davon erfahren, dass man für eine gewisse Zeit Hühner aufnehmen kann, um sich selbst ein Bild von Haltung und Pflege machen zu können“, berichtet Carina Wiemer, stellvertretende Einrichtungsleitung.

So entstand die Idee, befruchtete Hühnereier aufzunehmen und die Stadien der Entwicklung der Küken hautnah mitzuerleben. „Bevor die Eier da waren, haben wir in Morgenkreisen über das Thema gesprochen: wie wachsen Hühner auf, was brauchen sie um zu entstehen und wie werden Küken groß? Dass dabei nicht immer eine Henne notwendig ist und wir als Ersatz einen Brutkasten bekommen haben, wurde ebenfalls thematisiert“, erzählt Carina Wiemer weiter.

Den Kindern wurde von Beginn an erklärt, dass die Küken nur für eine kurze Zeit in der Einrichtung bleiben können, da sie andere, größere Hühner brauchen, um gesund aufzuwachsen. „Wir haben ja auch Erzieher, die uns Sachen erklären, sonst wüssten wir die ja gar nicht“, stellte ein Kind daraufhin fest.

Nach langer Wartezeit war es Ende März dann endlich soweit und zehn befruchtete Hühnereier kam an. Täglich kontrollierten die Kinder, dass es den Eiern gut geht und die nötige Luftfeuchtigkeit gewahrt wird. Durch eine spezielle Lampe konnten sie die Entwicklung im Ei ganz genau mitverfolgen und sehen, dass sich acht der zehn Eier sehr schnell entwickelten. Mit den Kindern wurde deshalb auch besprochen, dass nicht aus allen Eiern am Ende ein Küken schlüpft: „Manchmal sind die nicht stark genug zu wachsen und dann schaffen sie es nicht zu schlüpfen“, erklärte ein Kind den anderen Kindern.

Im Morgenkreis sprachen die Kinder gemeinsam mit dem Team über die Hühnereier und was an dem Tag zu tun ist. „Da wir im Team eine Tierarzthelferin als Alltagshelferin haben und eine Kollegin selbst Hühner besitzt, hatten wir Expertinnen direkt vor Ort und konnten die zahlreichen Fragen der Kinder beantworten“, berichtet Carina Wiemer.

Nach Ostern kehrten die Küken in ihr eigentliches zu Hause zurück – ein Bauernhof in der Nähe von Düsseldorf. Alle Kinder verabschiedeten sich von ihren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern auf Zeit. „Die Küken blieben nur für eine Woche bei uns, da sie im Käfig schnell keinen Platz mehr hatten und mit anderen Hühnern auf dem Bauernhof leben werden. Außerdem ist die „Gefahr“ groß, dass unter den Küken viele Hähne sind, die für den Kindergarten weniger geeignet sind. Zum einen sollte es immer nur einen Hahn geben, da sonst Revierkämpfe ausbrechen, zum anderen macht ein Hahn ordentlich Lärm – unsere Nachbarinnen und Nachbarn wären da sicher nicht ganz so begeistert. Einen Hahn im Stall zu haben, bedeutet außerdem, dass dieser die Eier befruchten kann und so immer wieder Küken entstehen können. Und eine ganze Hühnerfamilie können wir in der Einrichtung dann doch nicht pflegen“, erklärt Carina Wiemer.

Doch langweilig wird es im Fröbel-Kindergarten Fledermäuse definitiv nicht. Denn fünf große Hennen zogen in die Einrichtung, für die in den vergangenen Tagen fleißig gebaut wurde. Die Kinder gruben gemeinsam mit ihren pädagogischen Fachkräften Löcher und stellten einen Zaun auf, der das große Gehege für die Hennen eingrenzt.

Begeistert kümmern sich die Kinder liebevoll um die Tiere, füttern sie aus der Hand und sammeln die Eier ein. Am Wochenende kümmern sich Familien um die Pflege. 

Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die Fröbel-Fördermitgliedschaft.

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