Aktuelles · Wunder finden 06. Februar 2019 · ml

Den Wölfen auf der Spur

Seit vielen Jahren treffen sich in der Region Sachsen naturpädagogisch arbeitende Fachkräfte regelmäßig zum fachlichen Austausch in der AG Naturpädagogik als „Grüner Stammtisch“. Zuletzt fand ein ganz besonderes Treffen statt: eine Exkursion ins Wolfsgebiet der Lausitz. Ein wunderbarer Bericht von Sven Lars Schulz.

Die zweitägige Exkursion zielte darauf, mehr zu erfahren über die Biologie und Lebensweise dieses spannenden Tieres, das in so vielen Erzählungen, Märchen, Liedern und Kinderbüchern eine Rolle spielt. In Sachsen ist der Wolf schon seit vielen Jahren wieder heimisch, und die Beschäftigung mit dem Tier ist auch aus gesellschaftspolitischer und naturschutzfachlicher Sicht äußerst spannend.

Am Freitag, den 14.9.2018, machten sich also fünf Mitglieder des Grünen Stammtisches auf die Reise nach Rietschen, in das Teichgebiet Niederspree nahe der polnischen Grenze.

Der erste Tag galt  dem Kennenlernen der abwechslungsreichen nacheiszeitlichen Landschaft, die aus einem Mosaik aus Wäldern, Teichen, Feldern und Weiden besteht, sowie dem internen fachlichen Austauschtypo3/.

Am zweiten Tag fand die ganztägige Exkursion mit dem Naturführer und Wolfsexperten Stephan Kaasche statt, der als Referent für das Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ arbeitet. Anhand von kurzen Filmen, Skelettteilen und dem Vergleich mit dem heutigen Hund, der noch sehr viele Merkmale des Wolfes aufweist, erfuhren wir viel Neues über die Biologie des Wolfes. Nach einem kurzen Rundgang in der Ausstellung der Wolfsscheune im Ertypo3/lichthof ging es dann zu Fuß in das Wolfsgebiet.

Auf der mehrstündigen Wanderung konnten wir viele Natur- und Tierbeobachtungen machen: Neben den Fährten verschiedener Tiere entdeckten wir zwei Wespenbussarde und Wechsel von Fischottern. Unterwegs kontrollierten wir eine Fotofalle, Stephan erklärte typo3/uns deren Funktionsweise und Nutzen für die Forschung. Unserem Ziel, Spuren von Wölfen zu entdecken, kamen wir nach einer kurzen Mittagsrast näher.

Nachdem wir mehrere sich kreuzende Waldwege nach Losung abgesucht hatten, immer Stephans schnüffelndem Hund Bobby folgend, entdeckte eine Teilnehmerin Kot, der von einem Wolf stammte! Stephan zeigte uns, wie man wissenschaftlich vorgeht, um solch einen Fund zu untersuchen. Angestachelt von diesem Erfolg suchten wir noch einen Sandweg nach Fährten ab, konnten jedoch keine Wolfsfährte eindeutig ausmachen, dafür aber die von Reh, Hirsch und Dachs.

Voller wunderbarer Eindrücke und mit vielen Anregungen für die pädagogische Umsetzung des Themas „Wolf“ ging es für uns am späten Nachmittag auf die Heimreise.

Teilgenommen an der Exkursion haben Daniela Schall, Claudia Dietze (Erzieherin im FRÖBEL-Kindergarten Mäusekiste), Julia Tirtschke (Erzieherin im FRÖBEL-Integrationskindergarten Spielhaus), Kerstin Müller (Erzieherin im FRÖBEL-Kindergarten Mäusekiste) und Sven Lars Schulz (Multiplikator für Naturpädagogik im FRÖBEL-Naturkindergarten Wassermühle), der die Reise mit finanzieller Unterstützung der FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH Region Sachsen organisiert hatte.