Bildung für nachhaltige Entwicklung · Nachhaltigkeit 12. April 2022

Der spielerische Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Warum bringen wir unsere Essensreste eigentlich auf den Kompost? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Kinder im FRÖBEL-Integrationskindergarten Kneipp®-Piraten.

Diese und viele andere Fragen eignen sich prima dafür, unsere Lebensgewohnheiten und unser alltägliches Handeln unter den Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung zu betrachten. Die Bildung einer nachhaltigen Entwicklung (BNE) ist inzwischen fest im Konzept der Einrichtung verankert. Als Team möchten die pädagogischen Fachkräfte den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt näher bringen.

Im Monat März beschäftigten sich die Kinder und das Team daher mit dem Thema Müll. Teil der Umwelterziehung ist es, den Kindern ein Bewusstsein dafür zu vermitteln, was mit unserem Müll geschieht. Die verschiedenen Farben der Mülltonnen erleichtern den Kindern das Verständnis für die Mülltrennung. Gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern haben die Kinder gelernt, welcher Müll in welche Farbe entsorgt werden darf. Die Kinder gestalteten sogar ihre eigenen phantasievollen Mülleimer. So sind Pluto Plastinelli, Paul Papierschmatzer und Karl Komposti entstanden, die den Kindern jetzt bei der Mülltrennung helfen. Damit sich dieses Wissen im Alltag festigt, ist es sinnvoll, in den einzelnen Gruppen, weiterhin Wert auf die Mülltrennung zu legen. Es stehen verschieden farbige Behälter bereit. Die Kinder sind nun aufgefordert, ihren Müll immer im passenden Behältnis zu entsorgen. Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Erzieherinnen und Erzieher sich stets ihrer Vorbildrolle bewusst sind. Nur wenn sie mit gutem Beispiel voran gehen und ihren Müll trennen, eifern die Kinder diesem Verhalten ebenso nach.

Damit die Kinder ein Verständnis für die Zersetzung natürlicher Produkte erhalten, wurde ein eigener Komposthaufen angelegt, der bisher nur im Zusammenhang mit der Gartenarbeit genutzt wurde. Perspektivisch gibt es schon Überlegungen, wie dieser noch attraktiver für die Kinder gestalten werden kann, um das Bewusstsein hierfür zu vertiefen. Gemeinsam mit den Kindern wollen die pädagogischen Fachkräfte erleben, wie sich Bioabfall zersetzt und schlussendlich wieder zu Erde wird. Ein spannender Prozess, der sich über ein ganzes Jahr erstrecken kann!

Auch das Upcycling, also das Aufwerten von vermeintlichem Müll, bot ein großes Potenzial für das Projekt. Dabei ging es darum, dass die Kinder erkennen, was sich aus älteren Materialien alles zaubern lässt. Die Geschichte von „Mupf dem Müllmonster“ inspirierte die Kinder, eigene Müllmonster entstehen zu lassen.

Wie wird aus Altpapier neues Papier hergestellt? Auch dieser Frage gingen die Kinder nähe auf den Grund. Beim Recycling von Papier wird das Altpapier mit Wasser aufgelöst. Papier selber schöpfen macht Spaß und war für viele Kinder eine neue Erfahrung und ein schönes Erlebnis.

Gemeinsam mit den Kindern hat das Einrichtungsteam den Garten aus dem Winterschlaf geholt, sodass der Acker wieder neu bepflanzt werden kann. Durch die Gartenarbeit erhalten die Kinder einen Bezug zu den Nahrungsmitteln und bekommen ein Bewusstsein für die Mühe und die Ressourcen, die es dafür braucht. Gemeinsam wurde der Spielzeugschuppen aufgeräumt und ein Ordnungssystem entworfen, welches den Kindern und den Erzieherinnen und Erziehern mehr Orientierung und Sorgfalt mit den Spielmaterialien schafft.

Mit dem Monatsimpuls März haben wir einen Prozess in Bezug auf die Bildung der Nachhaltigen Entwicklung initiiert, welchen es gilt in der weiteren Arbeit zu festigen, zu vertiefen und zu erweitern.