Kulturelle Bildung 01. Juni 2021

Heute bin ich....

.... wütend! Wie fühlt sich das an, wenn ich so richtig wütend bin? Was macht dann mein Gesicht? In einem gemeinsamen Projekt erproben Kinder aus der FRÖBEL-Kita Finkenberg und die Theaterpädagogin Marie aus dem FRÖBEL-Fantasielabor, wie unterschiedlich Gefühle sein können und wie wir diese zum Ausdruck bringen können.

„Heute bin ich“

Ein Theaterpädagogisches Projekt zur Gefühlswelt in der FRÖBEL-Kita Finkenberg

Zwei Monate sind vergangen, seit die Theaterpädagogin Marie wöchentlich in der FRÖBEL-Kita Finkenberg das Theaterprojekt „Heute Bin ich“ leitet. Spielerisch lernen die Kinder hier das Facettenreichtum der Theaterpädagogik kennen, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, Geschichten in Bewegung zu bringen und die Erfahrung zu machen, Raum und Platz einzunehmen. Die Grundlage des Projekts bildet das Kunstkartenset ”Heute bin ich” von Mies van Hout. Auf den Karten drücken ausdruckstarke Fische in leuchtend schillernden Farben aus Pastell- und Wachskreiden Gefühle und Stimmungen aus. Die Arbeit mit den Fischen zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt.

Gefühle wahrnehmen, benennen und Ausdruck verleihen

So wird in jeder Stunde über die Gefühle gesprochen, die die Fische ausdrücken. Denn wiederkehrende Rituale sind in Corona-Zeit von besonderer Bedeutung. Voller Freude machen die Kinder die Gesichtsausdrücke des selbst ausgewählten Fisches nach – ob böse, sauer oder verliebt – das Spiel öffnet den Raum zur eigenen Gefühlswelt. Auf diese Weise werden die Kinder dafür sensibilisiert, sich mit der eigenen Gefühlswelt auseinanderzusetzen und diese auszudrücken. Die Kinder erfahren, dass jede Gefühlswelt einzigartig ist und die Ausdrücke der individuellen Gefühle und Stimmungen bei jedem Menschen verschieden sind. Das kollektive Erleben sowie Nachahmen der Gefühle in der Gruppe unterstützt die Fähigkeit, das gemeinsame Miteinander sowie die Vielfältigkeit der Gruppe wahrzunehmen. Der Wortschatz der Kinder erweitert sich um wichtige Begriffe, die ihnen helfen, sich anderen mitzuteilen. Letztlich ermöglicht die Arbeit mit Gefühlen und Emotionen die Chance, gemeinsam die Welt der eigenen, manchmal so fremden Gefühle zu thematisieren, auszudrücken und körperlich erfahrbar zu machen.

„Ich liebe dich ein bisschen“

Deshalb ist ein solches Projekt, insbesondere in Corona-Zeiten, von besonderer Bedeutung, denn nicht nur wir Erwachsenen sind diesem Stress in unsicheren Zeiten ausgesetzt, sondern ebenso die Kleinsten. Umso wichtiger erscheint es Wege und Möglichkeiten zu schaffen, diesen Raum zu geben und mitzuteilen.