Aktuelles · Politik und Gesellschaft · Kampagne Kitagesetz 2018 25. Mai 2018 · BT

Kitakampagne im Endspurt: Träger, Eltern und Gewerkschaft setzen ein starkes Zeichen

Rund 900 Kitas in Brandenburg öffnen heute nur 7,5 Stunden - Pressekonferenz in Potsdam mit regem Zulauf

Am heutigen Aktionstag öffnen rund 900 Kitas in Brandenburg nur für 7,5 Stunden. Das ist fast die Hälfte aller Brandenburger Einrichtungen. Gleichzeitig setzen Träger, Elternvertretung und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit einer gemeinsamen Pressekonferenz im Potsdamer Oberlinhaus ein starkes Zeichen.

"Wir brauchen jetzt spürbare Verbesserung in der Finanzierung der Kindertagesbetreuung - nicht erst übermorgen", fasste Andreas Kaczynski, Vorstand des Paritätischen Landesverbands Brandenburg die Forderung der Träger zusammen. Kaczynski stellte auf der Pressekonferenz erste Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Online-Erhebung der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege - Spitzenverbände im Land Brandenburg vor. Ziel war es, die aktuellen Betreuungsumfänge in den Brandenburger Kitas und deren Finanzierung zu erfragen und auszuwerten.

Die Erhebung zeigt, dass in den befragten Einrichtungen mehr als ein Drittel der Kinder (in den Altersgruppen der 0-3jährigen und in der Altersgruppe ab drei Jahren bis zum Schuleintritt) längere Betreuungszeiten von über acht Stunden in Anspruch nehmen.

Der Mehrbedarf an Personal von 149 Vollzeitkräften, die für die Betreuung der Kinder eigentlich notwendig wäre, wurde laut Angaben der Träger in mehr als drei Viertel der Einrichtungen nicht finanziert und stand damit auch nicht zur Verfügung.

Die heute veröffentlichten Ergebnisse der Erhebung bestätigen die Einschätzung der an der Kitakampagne beteiligten Träger, dass der aktuelle Bedarf an langen Betreuungszeiten in der Praxis nicht mehr erfüllt werden kann.

Die Träger bekräftigten daher - unterstützt durch die GEW und Elternvertreter - erneut ihre Aufforderung an die Landtagsabgeordneten, das Kitagesetz in Brandenburg entsprechend zu verändern und die sogenannte dritte Betreuungsstufe wieder einzuführen. Damit wäre die Finanzierung der langen Betreuungsverträge gesichert und die Träger könnten entsprechend Personal aufstocken.

Am 30. Mai begleiten Träger, darunter FRÖBEL, AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Volkssolidarität, Internationaler Bund, gemeinsam mit Eltern, Erzieherinnen und Erziehern und Kindern aus ganz Brandenburg, mit einer Kundgebung vor dem Brandenburger Landtag die Abstimmung zum Kitagesetz.

Bild oben: (Podium v. l. n. r.) Astrid Engeln (Leiterin des Arbeitsbereiches Kindertageseinrichtungen und Geschäftsführerin des VETK), Angela Schweers (Vorstand AWO Bezirksverband e. V.), Beatrice Strübing (Pressesprecherin FRÖBEL), Andreas Kaczynsi (Vorstand Paritätischer Landesverband Brandenburg), Stefan Spieker (FRÖBEL-Geschäftsführer), Sabine Henze (Stellv. Landesvorsitzende GEW) Claudia Frankenhäuser (Elternvertreterin), Judith Langner (Leiterin Refererat Kindertagesstätten Oberlinhaus).

Fotos: © Diakonie Berlin-Brandenburg