Aktuelles · Politik und Gesellschaft · Pressemitteilung 09. Oktober 2018 · BS

Mehrheit der Eltern findet Betreuungsqualität in Kitas wichtiger als Beitragsfreiheit

Aktuelle Umfrage unterstützt Forderungen nach Investitionen der Mittel aus dem "Gute-Kita-Gesetz" in Kitaqualität

Berlin, 9. Oktober 2018: Das geplante Qualitätsentwicklungsgesetz („Gute-Kita-Gesetz“) der Bundesregierung soll sowohl eine Verbesserung der Qualität in Kitas als auch weitere Schritte in Richtung Beitragsfreiheit ermöglichen. Viele Träger und Verbände kritisieren die Priorisierung der Beitragsfreiheit. Auch Eltern setzen eher auf Qualitätsverbesserungen. Dies bestätigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von FRÖBEL: „Für 66 Prozent der Eltern ist eine Verbesserung der Betreuungsqualität wichtiger als Elternbeitragsfreiheit.“

Fast zwei Drittel der Eltern sind laut Umfrage zudem der Meinung, dass Erzieherinnen und Erzieher in Kitas nicht genügend Zeit für die individuelle Förderung ihrer Kinder haben. „Bei Fachkraft-Kind-Relationen von 1:8 bei unter Dreijährigen oder 1:12 bei über Dreijährigen, wie wir sie in einigen Bundesländern haben, ist eine individuelle Betreuung und damit frühkindliche Bildung oftmals kaum noch möglich“, bestätigt FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Mittel aus dem Gute-Kita-Gesetz primär für die Verbesserung der Qualität genutzt werden.“  

Der aktuelle Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nach wie vor große Unterschiede in der Kita-Qualität zwischen West- und Ostdeutschland bestehen. 2017 betreute demnach eine Fachkraft in westdeutschen Bundesländern 3,6 Krippenkinder, im Osten hingegen 6. Das sind Unterschiede von 100 Prozent. Über die Hälfte der befragten Eltern lehnen Unterschiede von über 30 Prozent ab. „Mit einer Angleichung der unterschiedlichen Betreuungsschlüssel wäre nicht nur eine Entlastung der pädagogischen Fachkräfte in vielen Bundesländern möglich, sondern auch eine Vergleichbarkeit der Qualität. Wir brauchen bundesweit vergleichbare Qualitätsstandards, um Kindern unabhängig von ihrem Wohnort grundsätzlich gleiche Startbedingungen zu ermöglichen“, so Spieker.

„Als Träger sehen wir uns durch die Umfrage unter Eltern in unseren Forderungen gestärkt“, so Spieker weiter. „Die Beitragsbefreiung, die immer mehr Bundesländer anstreben, darf nicht zu Lasten der Qualität in Kindergärten gehen. Vielmehr muss aus unserer Sicht die Verbesserung der Qualität in Kitas – insbesondere eine Verbesserung der Betreuungsschlüssel - Vorrang haben“, erklärt Spieker abschließend.

Die repräsentative Umfrage von YouGov wurde Anfang September bundesweit unter 1057 Eltern durchgeführt - hier die Ergebnisse der einzelnen Fragen: 

Ansprechpartnerin für Presse:

Mario Weis
Pressesprecher
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Fröbel ist Deutschlands größter überregionaler freigemeinnütziger Träger von Kindertageseinrichtungen. Fröbel betreibt aktuell über 200 Krippen, Kindergärten und Horte sowie weitere Einrichtungen in elf Bundesländern. Mehr als 4.500 Menschen arbeiten gemeinsam für die beste Bildung, Erziehung und Betreuung von rund 19.000 Kindern.