Aktuelles · FRÖBEL Polen 09. Juli 2019 · tw jmei jr

Spielend eine neue Sprache lernen

Christina Gövert absolvierte 10 Wochen lang ihr Abschlusspraktikum im polnischen FRÖBEL-Kindergarten Malta - ein Erfahrungsbericht zum Internationalen Austausch im Rahmen von Erasmus+.

Durch das Projekt „Erasmus+: Die Welt trifft sich im Kindergarten - Erzieherausbildung mit europäischem Profil“, hatte sie die Möglichkeit am Ende ihrer Erzieherinnenausbildung an einem internationalen Austausch teilzunehmen. Im folgenden Interview berichtet sie und die Praxisanleiterin Magdalena Meißner von der Überwindung sprachlicher Barrieren und einer neuerlangten internationalen Perpektive.  

Frau Christina Gövert, Sie haben Ihr Abschlusspraktikum im Rahmen der Ausbildung zur Erzieherin im FRÖBEL-Kindergarten MALTA in Polen absolviert. Was hat Ihnen besonders gut gefallen?

Mir ist in Erinnerung geblieben, dass wir sehr herzlich in dem FROEBEL-Kindergarten MALTA aufgenommen wurden, von den Erzieherinnen sowie von den Kindern. Zudem war alles sehr neu für mich, das Land, die Stadt und auch der Kindergarten mit all seinen Besonderheiten.

Sie sprechen kein Polnisch. Wie konnten Sie sich in den pädagogischen Alltag einbringen?

Mein persönliches "Highlight" waren vor allem die Kinder, von denen ich viel lernen konnte. In der Zeit im FROEBEL-Kindergarten MALTA habe ich besonders viel im Bereich der Kommunikation gelernt. Zudem konnte ich den Kindern die deutsche Sprache näherbringen und durfte meinen persönlichen Schwerpunkt Bewegung mit in den Alltag des Kindergartens einbringen. Konkrete Situationen in denen beide Seiten, die Kinder und ich, voneinander lernen konnten waren beispielsweise folgende:

  • Morgenkreis durchführen
  • Lieder singen
  • Spielsituationen begleiten
  • Mahlzeiten sprachlich begleiten
  • Bewegungsangebote durchführen

Was nehmen Sie aus der Zeit mit für Ihren beruflichen Werdegang?

Vor allem das Konzept der bilingualen Erziehung hat mich sehr beeindruckt und auch zukünftig möchte ich gern in diesem Bereich tätig sein. Weiterhin fand ich die Kinder in ihrer Selbstständigkeit und vor allem in ihrer Selbsttätigkeit wirklich Klasse. Sie haben viele Partizipationsmöglichkeiten bei der Gestaltung ihres Kita-Alltags.

Magdalena Meißner, Sie sind Praxisanleiterin und begleiten die Praktikantinnen und Praktikanten aus Deutschland in Ihrer Einrichtung. Welche Vorteile bringt der internationale Austausch für die Kinder und welche für Sie persönlich?

Ich bin erst seit zwei Jahren Praxisanleiterin, also das heißt, für mich ist die Aufgabe noch ziemlich neu. Aber wir haben auch vorher schon ein paar Praktikant*innen aus Deutschland und Polen gehabt.

Ich erinnere mich noch ganz gut, als ich ein Praktikum in Deutschland gemacht habe. Diese Erfahrungen helfen mir bei der Praxisanleitung. Ich denke, dass ein Praktikum immer eine sehr wichtige und wertvolle Zeit für Auszubildende ist. Sie können nicht nur die anderen Erzieher*innen in der Arbeit beobachten, sondern, was ich noch besser finde, alleine ihre Arbeit planen, was mit den Kindern unternehmen und einfach selbst erfahren, ob sie in der Zukunft wirklich als Erzieher*in arbeiten möchten.

Die beide Praktikantinnen haben ihre Arbeit immer gut geplant und zusammen mit mir reflektiert. Sie haben auch jede Woche ein Evaluierungsplakat für die Eltern vorbereitet. Bei der Prüfung habe ich die Praktikantinnen nur bisschen mit Dolmetschen unterstützt, aber sonst war ich in der Rolle als Beobachter. Das Praktikum im Ausland finde ich noch viel interessanter. Man kann nicht nur neue Ideen von der Arbeit mit Kindern sammeln, sondern auch neue Leute, Sprachen und Kulturen kennen lernen.

Welchen Herausforderungen begegnen Sie dabei? Und wie lösen Sie diese?

Manchmal war das gar nicht so einfach, mal schnell etwas zu dolmetschen. Wir waren immer bei dem Morgenkreis und während des pädagogischen Angebots zusammen, so dass die Praktikantinnen unseren Kindergartenrituale gut kennenlernen konnten. Das Thema war schon vorhergesagt, deshalb konnten sie sich mit dem Wortschatz bekanntmachen. Ich wollte oft, dass sie ein Wort/Gegenstand für die Kinder auf Deutsch nennen oder ein Lied singen.

Später haben sie den Morgenkreis und die Aktivität mit den Kindern allein durchgeführt, wobei ich sie sprachlich unterstützt habe. Manchmal haben die Kinder die Rolle des Dolmetschers erfüllt, weil wir im Kindergarten auch die deutschsprachigen Kinder haben und viele verstehen schon ganz viel auf Deutsch.

„Erasmus+: Die Welt trifft sich im Kindergarten - Erzieherausbildung mit europäischem Profil“ ist ein Projekt zwischen der Marienhausschule in Meppen, einer staatlich anerkannte Berufsfach-, Fach- und Fachoberschule und dem FRÖBEL-Kindergarten MALTA in Polen.