17. April 2020 · (jmei)

Spielideen für zu Hause: Schleim selber machen

Kinder begeistern sich für die Konsistenz von Schleim – diese Erfahrung machen wir immer wieder in unserem Kindergarten. Hinter dem „Gemansche“ steckt aber viel mehr: Es sind erste naturwissenschaftliche Erfahrungen, die Kinder bei der Herstellung erleben. Ein Experiment für zu Hause.

Jens van Rennings "schleimt" gern zu Hause.
Kinder experimentieren mit Schleim auf dem Forschertag 2018 in NRW.

In dem Experiment stellt Jens van Rennings, Multiplikator für Naturwissenschaft und Technik aus dem FRÖBEL-Kindergarten Kreative Strolche in Köln,  „Schleim“ aus Maisstärke und Wasser selber her. Man nennt das Gemisch auch „nichtnewtonsches Fluid“, also eine Flüssigkeit, deren Viskosität (Weichheit oder Zähflüssigkeit) sich verändert - je nachdem welche Kräfte auf sie wirken. Diese Flüssigkeiten werden - wie man es bei der Herstellung feststellen kann – hart und fest, wenn äußere Kräfte auf sie einwirken.

„Das Experiment gefällt mir aus zwei Gründen sehr gut. Es macht den Kindern großen Spaß ´zu schleimen`. Und was dem Menschen Freude bereitet, behält er in positiver Erinnerung. Das ist die beste Voraussetzung, die natürliche Neugierde der Kinder zu bewahren und zu fördern. Außerdem benötigt man dazu nur wenig Material und ist zuhause leicht umzusetzen.“, erläutert Jens van Rennings. Im Video erklärt er den Versuchsaufbau und führt das Experiment durch.

Folgende Materialien werden benötigt:

  • Mais/Speisestärke
  • Wasser
  • Rührschüssel
  • Löffel

Beobachtung: Die Flüssigkeit spritzt nicht, sondern verhält sich beinahe wie ein Festkörper, wenn man kräftig draufhaut. Rührt man aber langsam und vorsichtig, verhält sich die Masse wie eine Flüssigkeit; sie ist weich und schleimig.

Erklärung: Im flüssigen Zustand legt sich das Wasser aus unserem Maisstärke-Wasser-Gemisch um die Maisstärke herum wie eine Art Schmiermittel. Wirkt eine starke äußere Kraft (kräftiger Schlag mit der Hand) auf die Stärke ein, wird das Wasser verdrängt und die Stärke „verhakt“ sich ineinander und wird kurzeitig fest bis wieder Wasser zurückströmen kann.

Nichtnewtonschen Fluide begegnen uns im Alltag nicht oft und sind daher verblüffend und interessant. Andere Beispiele für solche Flüssigkeiten sind u. a. Treibsand, Pudding oder Ketchup.

Für die Kinder ist die obenstehende Erklärung zu nichtnewtonschen Fluiden zunächst von keiner großen Bedeutung. Für sie steht das haptische Erlebnis eines sich unter Kraftaufwand verändernden Stoffes im Mittelpunkt. Es irritiert oder belustigt die Kinder, dass ein und dieselbe Flüssigkeit mal fest und mal flüssig sein kann. Es regt zu Gesprächen über die eigenen Eindrücke an.