08. August 2017 · jmei/AG

Theorie trifft Praxis

Naturpädagogik im pädagogischen Alltag

Am 3. Juli hatte FRÖBEL in Bayern zu der Veranstaltungsreihe „Theorie trifft Praxis“ eingeladen. Pädagogische Fachkräfte von FRÖBEL, aber auch weitere Interessierte, kamen im FRÖBEL-Kindergarten Schlesierstraße zusammen, um sich über Ansätze und Methodik der Naturpädagogik zu informieren. Die stellvertretende Einrichtungsleiterin Kristina Bosch begrüßte alle Gäste in der Einrichtung und führte die Gruppe durch ihr Haus mit naturpädagogischem Schwerpunkt, erläuterte anschaulich das Konzept und gab Auskunft darüber, wie sie das Thema Natur in den pädagogischen Alltag ihres Hauses fest integriert haben.

„Naturbegegnungen fördern die gesunde Entwicklung von Kindern. Wir machen Erlebnisräume zugänglich, in denen Kinder spielerisch mit der Natur in Kontakt treten. Es werden Gegenstände und Materialien aus der Natur entdeckt und ausprobiert. Im Frühling wird fleißig in unserem Garten gepflanzt: Gurken, Tomaten, Salat, Karotten, Kürbis. Danach auch geerntet und gemeinsam zum Essen zubereitet.“, erläutert Kristina Bosch.

Warum Naturerfahrung und das Erleben von Natur für die Entwicklung der Kinder so förderlich ist, machte Alexander Gentscheff, Naturpädagoge und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle FRÖBEL Bayern, im Anschluss deutlich. Er präsentierte Forschungsergebnisse und gab eine Übersicht über Ansätze, Konzepte in der pädagogischen Arbeit mit der Natur sowie ihre Ziele.

Nach dem theoretischen Teil ging es in die Praxis: Bei einem gemeinsamen Spaziergang durch den angrenzenden Stadtpark wurde mit allen Sinnen die Natur erlebt, z.B. besondere Gerüche, Klänge (Vögel, Insekten, Rascheln von Blättern im Wind), aber auch Alltagsgeräusche wie fahrende Autos etc. wahrgenommen.

Großen Spaß machte den Teilnehmenden eine Fotografie-Übung: Konzentriert und aufmerksam suchten sie in Kleingruppen nach außergewöhnlichen Motiven aus der Natur. Und auch der Geruchssinn wurde animiert: Zum Abschluss stellte die Gruppe unter fachmännischer Anleitung noch ein eigenes „Waldparfum“ her, das jeder Teilnehmende mit nach Hause nehmen konnte.

„Waldparfum“ - Anleitung

Am besten lässt sich diese Übung draußen im Wald oder in einem Park ausführen. dIE Teilnehmeranzahl ist unbegrenzt.

Dazu benötigte Materialien:

·         Eine kleine Dose mit Deckel für jede Teilnehmer*in
·         Eine Flasche mit Wasser
·         Naturmaterialien(z. B. Zapfen, Stöcker, Pflanzen, Tannennadeln, etc.)

Jeder Teilnehmende bekommt eine kleine Dose mit Deckel und die Aufgabe, sich in der Umgebung zu bewegen und seine Dose mit Naturmaterialien zu füllen. Wichtig dabei ist, um der Natur nicht zu schaden, nur Materialien zu nehmen, die auf dem Boden liegen.

Sobald die Dose befüllt ist, braucht jeder noch einen kleinen Stock. Damit sich der Geruch der gesammelten Materialien ausbreiten kann, wird noch etwas Wasser hinzugefügt und gut mit dem Stock verrührt und zerstampft. Danach wird die Dose zugemacht und das Waldparfum kann nun „reifen“.

„Es war eine rundum gelungene Veranstaltung – die Mischung aus theoretischem Input und dem praktischen Erleben – war stimmig und es fand ein sehr belebender, spannender fachlicher Austausch statt. Wir werden diese Veranstaltung mit Sicherheit bald wiederholen!“, berichtet Alexander Gentscheff begeistert.

Mehr zum Thema Naturpädagogik bei FRÖBEL erfahren Sie in unserem Themenheft „Rein in die Natur. Wald und Co. Als Bildungs- und Erlebnisort für Kinder“ (Downloadlink des pdfs 1,5 MB)