Aktuelles · Buchtipps 23. März 2017 · RS

Unsere Kinderbuchtipps im März

Unsere Buchempfehlungen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache

Unsere Empfehlungen im März
Anna, Anton, Augenstern: - oder wie man auf der ganzen Welt zu seinem Namen kommt
Akim rennt
Am Tag als Saida zu uns kam

Sprache ist der Schlüssel zur Welt, stellte bereits Wilhelm von Humboldt fest. Doch wie gestaltet man Vorleseangebote für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache? Welche Bücher eignen sich zum Vorlesen, wenn die Kinder keine oder nur sehr wenig Deutschkenntnisse haben?
In unserem Kinderbuchtipp im März steht das Thema Mehrsprachigkeit als Bereicherung für Ihre Vorleseangebote im Vordergrund. Neben ausgewählten Kinderbüchern stellen wir das bundesweite Programm „Lesestart für Flüchtlingskinder" vor.

„Lesestart für Flüchtlingskinder"

„Lesestart für Flüchtlingskinder“ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziertes Programm für Flüchtlingskinder und ihre Eltern. Anhand verschiedener sprachfördernder Lese- und Spielmaterialien und durch die gezielte Einbindung und Vernetzung ehrenamtlicher Helfer*innen soll den Kindern ein erster Zugang zur deutschen Sprache ermöglicht werden.
Darüber hinaus werden viele nützliche Empfehlungen, Materialien und Links zum Vorlesen für Kinder mit Fluchterfahrung oder Deutsch als Zweitsprache zur Verfügung gestellt. Eine spannende Seite für ehrenamtliche Vorleser*innen und interessierte Pädagog*innen, die auf der Suche nach Anregungen für ihre Leseangebote sind und das kommunikative Miteinander in ihren Einrichtung stärken möchten.

Weitere Informationen zum Projekt unter: www.lesestart-fuer-fluechtlingskinder.de

Unsere Buchtipps im März

Wir haben Buchtipps für Sie zusammengestellt, die wir für geeignet halten, Sprachanlässe mit Kindern, die deutsch als Zweitsprache lernen, zu bieten und die Verständnis und Akzeptanz der Kinder untereinander fördern.

"Am Tag, als Saída zu uns kam"

Es ist Winter, als Saída ankommt. Sie kommt mit ihrem Koffer und ohne ein Wort. Das Mädchen, das ihre Freundin werden will, beginnt zu suchen. Überall forscht sie nach Saídas Wörtern, sie sucht unter Tischen und zwischen Buntstiften, in Manteltaschen und Heften. Erst als sie versteht, dass Saída ihre Sprache nicht verloren hat, sondern mit ihren Wörtern in diesem frenden Land nichts anfangen kann, beginnen die Mädchen mit dem Tauschen: fremde Wörter gegen eigene, neue Laute gegen vertraute, Schriftzeichen, die wie Blumen aussehen, gegen Buchstaben aus Balken und Kreisen. Über diesem Hin und Her vergeht der Winter und als die Mandelbäume blühen, sind sie Freundinnen, jede reicher durch die Welt der anderen.
Dieses Bilderbuch erzählt poetisch und mit Bildern wie aus einer Traumwelt von der Begegnung zweier Kinder aus verschiedenen Kulturen, die forschend und spielend Fremdes zu Eigenem machen.

"Am Tag, als Saída zu uns kam"
Gómez Redondo; Susana Wimmer, Sonja
Peter Hammer Verlag
Altersempfehlung: ab 5 Jahren

"Akim rennt"

In Akims Dorf scheint der Krieg weit weg. Irgendwann erreicht er das Dorf am Fluss doch: Akim wird von seiner Familie getrennt, ihr Haus zerstört. Eine unbekannte Frau nimmt sich des Jungen an. Dann aber kommen Soldaten und machen ihn zu ihrem Gefangenen. Irgendwann kann Akim fliehen: er rennt und rennt. Im Gebirge stößt er auf andere Flüchtlinge. Gemeinsam gelingt es ihnen schließlich, den Grenzfluss zu überqueren und ein Flüchtlingslager auf der anderen Seite zu erreichen. Und dort passiert ein großes Wunder: Er findet seine Mutter. Akims Geschichte ist eine sehr persönliche Geschichte. Aber sie gleicht jener von Tausenden anderer Kinder, Männer und Frauen, die auf der Flucht vor Gewalt sind. Sie alle haben ein Recht auf Schutz und Asyl.
Dies skizzenhafte Bilderbuch erzählt mit wenig Text, dafür aber in umso eindrücklicheren Bildern eine Geschichte, die das Schicksal so vieler Kinder dieser Welt zeigt. Claude K. Dubois widmet das Buch ihrer Mutter, die während des 2. Weltkriegs auch ein verlorenes Kind war.
„Akim rennt“ erhielt mehrere Literaturauszeichnungen, wie zum Beispiel den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2014 und den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 in der Sparte Bilderbuch.

"Akim rennt"
Claude K. Dubois
Moritzverlag 2013
Altersempfehlung: ab 6 Jahren

"Anna, Anton, Augenstern oder wie man auf der ganzen Welt zu seinem Namen kommt!"

Eine weitere Buchempfehlung präsentiert unseres Teams Pädagogik und Qualitätsentwicklung aus der Hauptgeschäftstelle in Berlin:

„Anna, Anton, Augenstern oder wie man auf der ganzen Welt zu seinem Namen kommt!“ von Kristina Dumas greift, wie der Titel verrät, das Thema des eigenen Vornamens auf. Wunderschön illustriert von Ina Worms erzählt das Buch, wie Familien den Namen für ihr Kind aussuchen. Angefangen bei familiären Traditionen über große Könige, Fußballstars, regionale Vorlieben und überregionale Einflüsse wird die ganze Brandbreite der Namensgebung beschrieben. Zum Schluss wird noch vorgestellt, dass die Suche nach dem passenden Namen für ein Kind auch ganz anders verlaufen kann, wie beispielsweise bei den Inuit oder auf Island. Ein wunderbares Sachbilderbuch für Kinder ab 5 Jahren und ein toller Einstieg, um mit Kindern über den eigenen Namen ins Gespräch zu kommen.

„Anna, Anton, Augenstern oder wie man auf der ganzen Welt zu seinem Namen kommt!“
Kristina Dumas; Ina Worms
Annette Betz Verlag 2016
Altersempfehlung: ab 5 Jahren