Aktuelles · Wunder finden 19. Februar 2019 · jp/bt

Unsere wunderbare spielzeugfreie Zeit

Ein großer Pappkarton wird zum Bus und alle fahren mit!

Die letzte Woche vor den Weihnachtsfeiertagen haben wir alle gemeinsam unser Spielzeug in große Kisten sortiert und in den Urlaub geschickt, sodass am Freitag unsere Räume ganz leer waren. Vom 2. Januar an haben die 12 kleinen Forscherkinder aus dem BMBF nun die Möglichkeit, sich diese "Aus-Zeit" von vorgefertigten Strukturen zu nehmen.

In einem vorbereitenden Elternabend im September wurde das Thema Spielzeugfreie Zeit bereits mit den Eltern eingeleitet. Seit dem haben alle sehr fleißig zu Hause Material gesammelt und da kam einiges zusammen.

Sortiert auf zwei Räume ergab das im neuen Jahr einen wunderbaren Schatz an Spielmaterialien: Ein Raum für große und kleine Kartons, Papierrollen, Knisterfolie und viele unterschiedliche Plastikflaschen zum Bauen und Konstruieren, Naturmaterialien und kleine Schätze zum schütten und sortieren.

Wir möchten mit der Spielzeugfreien Zeit für Kinder besondere Freiräume schaffen, die sich gegen einen geplanten und von Erwachsenen strukturierten Alltag wenden. Dabei spielt die Reduktion von „vorgefertigten“ Angeboten und Material eine primäre Rolle.

Es geht dabei nicht darum, alles völlig anders zu machen als vorher, sondern sich mit den Kindern - zeitlich begrenzt - auf Situationen einzulassen, in denen ausschließlich die eigenen Ideen, Gedanken und die Kreativität der Kinder im Vordergrund stehen.

Wir bieten während der „Spielzeugfreien Zeit“ bewusst keine Angebote zur Gestaltung des Gruppenalltags an und geben auch keine Spielideen vor. Die pädagogischen Mitarbeiter halten sich in dieser Zeit zurück und nehmen die meiste Zeit eine beobachtende und unterstützende Rolle ein.

Deutlich konnten wir beobachten, wie die Kinder verstärkt kommunizieren und kreatives Vorstellungsvermögen entwickeln. Ein Pappkarton wird zum Bus, alle steigen ein, ein Kind verkauft Fahrkarten, einige müssen auf der Bank warten, alle steigen aus. Die jüngeren Kinder werden mit einbezogen, die Gruppe spielt gemeinsam.

Unsere Spielzeugfreie Zeit läuft noch bis 1. März. Dann werden die Kinder gefragt, was von den neuen Materialien sie behalten wollen und was eigentlich aus dem Urlaub wieder kommen soll? Wir sind alle sehr gespannt wie sich das entwickelt.

Josephine Pecher, Leiterin