Aktuelles 28. November 2017 · bt

Unternehmenskooperationen in der Diskussion

Reaktion auf aktuellen Medienbericht zum Thema Platzvergabe in Berliner Kindergärten

In der Berliner Zeitung erschien heute der Artikel „Ein Kita-Platz für den Meistbietenden?“. Die Autorin Sabine Rennefanz berichtet darin über eine Form der Kooperation von Kitaträgern mit Unternehmen in Berlin. Am Beispiel einer FRÖBEL-Einrichtung thematisiert sie die Vergabepraxis für Betreuungsplätze. Konkret bezieht sich die Autorin dabei auf die Tatsache, dass Unternehmen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Belegplätze buchen können.

Im FRÖBEL-Kindergarten Am Ring wurden von 43 freien Plätzen zum Start des neuen Kitajahres im Sommer insgesamt 4 Plätze an Unternehmen vergeben. In diesem wie auch in anderen Fällen betrifft die Kooperation mit Unternehmen also nur einen geringen Teil der zur Verfügung stehenden Plätze. Wir halten eine Zusammenarbeit mit Unternehmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf in diesem Verhältnis für angemessen. Belegplätze sind eine mit allen zuständigen Behörden in Berlin abgestimmte Kooperationsform.

FRÖBEL engagiert sich sehr stark bei der Schaffung neuer Kita-Plätze. In Berlin hat FRÖBEL in den letzten fünf Jahren sieben neue Einrichtungen eröffnet und damit rund 480 neue Kita-Plätze geschaffen. Ohne die Zusammenarbeit mit Unternehmen wäre das nicht möglich gewesen.

Darüber hinaus ermöglichen wir über die Kooperationsbeiträge Kinderbetreuungsleistungen, die über die gesetzlich finanzierte Regelbetreuung hinausgehen. Dazu zählen erweiterte Öffnungszeiten, keine Sommerschließzeiten oder zusätzliches Personal für bilinguale Angebote. Diese Angebote kommen allen Familien gleichermaßen und ohne verpflichtende Zuzahlung der Eltern zugute.

Hintergrund zur Kitafinanzierung
Die kalkulatorische öffentliche Finanzierung beträgt nicht einmal 4 Euro pro Quadratmeter. Wenn Räumlichkeiten für Kitas angemietet werden, liegen die Mieten um ein Vielfaches darüber. Die jeweilige Mietdifferenz und zusätzlich notwendige Investitionen werden größtenteils über die Kooperationen finanziert.

Berlin hat ein Finanzierungssystem für Kindertageseinrichtungen, in dem die freien Träger nur 93 Prozent der ermittelten Kosten zur Finanzierung erhalten. Der Rest wird als sogenannter Trägereigenanteil abgezogen. Einen Finanzierungsanteil von 7 Prozent müssen die freien Träger selbst aufbringen oder ihre Kostenstrukturen anpassen und absenken.