Pressemitteilung 19. Oktober 2023

Aktionstag „NRW bleib sozial!“ am 19. Oktober: FRÖBEL fordert echtes Kita-Rettungspaket

Das Kita-Rettungspaket für NRW zeigt: Die Landesregierung weiß genau, vor welchen finanziellen Herausforderungen die Kita-Landschaft derzeit steht. Leider löst es die akuten Probleme der freien Träger im Land nicht.

Köln, 18. Oktober 2023. Steigende Preise und die damit verbundenen dringend notwendigen Tarifanpassungen bringen die Kita-Landschaft in Bedrängnis. Die Landesregierung hat das erkannt und ein Kita-Rettungspaket geschnürt. Für den Kita-Träger FRÖBEL, der in NRW rund 80 Einrichtungen betreibt, löst das die vielfach existenzbedrohenden Probleme in der Kita-Landschaft nicht.

„Die Erhöhung der KiBiz-Pauschalen ist ein gutes Signal. Bedauerlicherweise wird sie erst spät im kommenden Jahr wirksam – und die sogenannte Überbrückungshilfe verkennt völlig, was viele freie Träger bereits jetzt an Lohnanpassungen für ihre Mitarbeitenden geleistet haben“, sagt Marek Körner, Bereichsleiter West bei FRÖBEL. 100 Millionen Euro klingen nach viel Geld, um die im Zuge der jüngsten Tarifabschlüsse notwendig gewordenen Kostensteigerungen auszugleichen. Verteilt man die Summe aber auf die fast 166.000 Beschäftigten in den nordrhein-westfälischen Kitas, bleiben für jeden Mitarbeitenden nur rund 640 Euro für den gesamten Zeitraum bis die KiBiz-Erhöhung im August 2024 kommt. Dabei sind viele freie Träger den jüngsten Tarifanpassungen bereits gefolgt, damit sie im Angesicht des Fachkräftemangels auf dem Bewerbermarkt bestehen können.

Auch FRÖBEL hat bereits im Frühjahr alle wesentlichen Verhandlungsergebnisse des TVöD-Abschlusses in den eigenen Haustarifvertrag übernommen und ist so auch für seine rund 1.700 Beschäftigten in NRW in Vorleistung gegangen: Vollzeitbeschäftigte erhalten seit diesem Sommer 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie, Teilzeitbeschäftigte bekommen einen anteiligen Betrag. Das Geld wird aktuell in monatlichen Tranchen ausbezahlt. Allein der hierfür fällige Betrag übersteigt das im kommenden Jahr zur Verfügung gestellte Überbrückungsgeld wahrscheinlich schon um ein Vielfaches. Die Lohnsteigerungen, die der Träger 2024 ebenfalls analog zur TVÖD-Einigung vornimmt, addieren sich noch hinzu – trotz weiterhin hoher Inflationsprognosen.

„Als großer Kita-Träger haben wir sicherlich mehr Spielraum, um manchmal finanziell in Vorleistung zu gehen – aber auch für uns ist die aktuelle Situation eine große Herausforderung“, sagt Marek Körner. „Ich will mir gar nicht ausmalen, was die aktuellen Refinanzierungspläne der Landesregierung für manche der kleineren Träger bedeuten. Damit das Kita-System in NRW stabil bleibt, brauchen wir schnellstmöglich ein echtes Kita-Rettungspaket, das diesen Namen auch verdient. Sonst werden wir in naher Zukunft eine Vielzahl an Trägerinsolvenzen sehen, die unmittelbare Auswirkungen auf die Bildung und Betreuung von Kindern in den Kindertagesstätten und die Zusammenarbeit mit den Familien haben wird. “

 

Hinweis für Medienschaffende:

Gerne steht Ihnen unser Bereichsleiter West, Marek Körner für Interviews rund um Ihre Berichterstattung zum Aktionstag „NRW bleib sozial!“ am 19. Oktober zur Verfügung. Melden Sie sich bei Interesse gerne unter mario.weis@froebel-gruppe,de.

 

Pressekontakt:

Mario Weis
Pressesprecher
FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH 
Mobil: 0162 2006399
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