Bildung für nachhaltige Entwicklung · Ehrenamt & Elternmitwirkung 15. Dezember 2022 · HO

Tiny Forest: Biodiversität im Kita-Garten

Gemeinsam mit dem MIYA e.V. pflanzten Kinder, Familien und pädagogische Fachkräfte Mini-Wälder auf den Außengeländen von zwei Berliner FRÖBEL-Kindergärten.

In 20-30 Jahren wird hier ein dichter Wald Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten - normalerweise würde das 200 Jahre dauern.

Bei spätherbstlichen Temperaturen pflanzten Kinder, Familien und pädagogische Fachkräfte Ende November je einen Tiny Forest - einen Mini-Wald - auf dem Gelände des FRÖBEL-Kindergartens Im Grünen im Berliner Bezirk Treptow sowie im Garten des FRÖBEL-Kindergartens Kleine Füße-Naseweis in Friedrichshain. Großartig unterstützt hat dabei das Team unseres Kooperationspartners MIYA - Fachverband zur Förderung der Miyawaki-Methode e.V., wie auch bereits bei größeren Pflanzaktionen an Brandenburger FRÖBEL-Einrichtungen. 

Zu Beginn des Projekts fand je eine Bodenanalyse und anschließend gemeinsam mit Familien die Bodenvorbereitung statt, um den Pflanzen von Anfang an einen optimalen Nährboden zu bieten. Dafür wurde der Boden begradigt und von Unkraut befreit. Die Pflanzenarten wählte das Team von MIYA basierend auf der Bodenanalyse aus. Ende November kamen dann die Setzlinge - und dann ging es auch schon los. Mit Unterstützung der Erwachsenen gruben die Kinder Löcher, pflanzten die Setzlinge und wässerten sie anschließend. Schließlich gab es noch etwas Bodensubstrat für die jungen Pflanzen und Rindenmulch zum Schutz vor Schnee und Kälte.

Insgesamt brachten die Kinder gemeinsam mit vielen Elternteilen und Fachkräften über 400 Setzlinge für mehr als 20 verschiedene, ausschließlich heimische Baum- und Straucharten in die Erde. Gesetzt wurden unter anderem Hainbuchen, Hängebirken, Haselnusssträucher und zur Vorfreude der Kinder auch Stachelbeer- und Himbeersträucher. Durch die hohe Pflanzdichte und die geschaffenen Bodenvoraussetzungen soll ein stabiles und resilientes Ökosystem bereits innerhalb von 25 bis 30 Jahren erreicht werden. Ein weniger artenreicher und dichter Wald würde dafür etwa 200 Jahre benötigen. 

Als Baby wollen wir auch immer groß sein, aber das dauert ganz lange, da muss man warten.

Kind aus dem FRÖBEL-Kindergarten Im Grünen

Eingebettet ist das Projekt in den pädagogischen Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Im Tiny Forest können die Kinder zum Beispiel Insekten- und Baumarten bestimmen, mit Lupen und Mikroskopen auf Entdeckungsreise gehen, Wachstumsgeschwindigkeiten der Pflanzen messen, Früchte ernten, Regenwürmer beobachten, Waldmemory spielen, Traumreisen gestalten, ein Baumtagebuch führen und vieles mehr. So möchten die Teams eine engere Verbindung zur Natur und den Themen Nachhaltigkeit, Ökologie und Biodiversität schaffen.

Ich habe mich Anfang des Jahres auf das Projekt beworben, weil wir für die Kinder einen neuen Lern- und Erfahrungsraum im eigenen Garten schaffen wollten - so holen wir uns eine "kleine Königsheide" auf unser Gelände. Unser Ziel ist es, den Kindern ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen zu ermöglichen, dass die Kinder Selbstwirksamkeit erfahren und Verantwortung übernehmen. So möchten wir ihnen die Kompetenzen für zukunftsorientiertes Denken und Handeln vermitteln.

Rahel Schünemann, Leitung FRÖBEL-Kindergarten Im Grünen

Der MIYA e.V. steht den Kita-Teams auch künftig zur Seite. Gemeinsam sollen im kommenden Jahr Bildungsangebote für Kinder und mit den Erzieher*innen stattfinden. Die Teams aus dem FRÖBEL-Kindergarten im Grünen sowie Kleine Füße-Naseweis danken den vielen engagierten Familien und den Mitarbeiter*innen von MIYA e.V., besonders Stefan Scharfe, der die Aktion koordiniert hat. 

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