Erasmus+ 04. Mai 2022

Zwischen Naturmaterialien und digitalen Medien: Pädagogische Fachkräfte auf Erasmus+ Bildungsreise in Schweden

Anfang April reisten acht pädagogische Fachkräfte aus mehreren Kölner FRÖBEL-Kindergärten nach Södertälje, einer Stadt südwestlich von Stockholm. Dabei besuchten sie verschiedene schwedische Kindergärten und arbeiteten mit allen Sinnen im „Ateljé Källan“.

Schweden, ein Land mit beeindruckenden Landschaften, weiten Wäldern und einer starken Verbundenheit mit der Natur. Nicht zuletzt durch Greta Thunberg ist Schweden immer wieder in den Medien, wenn es um Nachhaltigkeit geht und wird mit anderen skandinavischen Ländern als Vorreiter angesehen. Wie sich diese Naturverbundenheit und der Aspekt der Nachhaltigkeit auch in Kindergärten zeigt, schauten sich acht pädagogische Fachkräfte aus der FRÖBEL-Region Köln-Rhein vor Ort im schwedischen Södertälje an.

Erzieher*innen aus dem FRÖBEL-Kindergarten KALK, dem FRÖBEL-Kindergarten Abenteuerland, dem FRÖBEL-Kindergarten Mayersche Lochfabrik und dem FRÖBEL-Kindergarten Villa Charlier machten sich gemeinsam auf dem Weg und trafen dabei auch auf ihre Kollegin Verena Görgen aus dem FRÖBEL-Fantasielabor, die derzeit im Rahmen des Erasmus+ Programmes in Schweden ist.  

Hier die Eindrücke der Reisegruppe: 

„Vor Ort gab es viel zu erkunden. Während zwei Kolleginnen den Tag in einem Waldkindergarten verbrachten, machte sich der Rest der Gruppe auf den Weg in verschiedene kommunale Kindergärten in Södertälje. Mit dem Fokus auf Naturmaterialien und vermeintlichen Abfallmaterialien, wie wir sie in der ReMida finden, konnten wir einen Eindruck erlangen, wie der Alltag in einer schwedischen Kita aussieht. Neben vielen Gemeinsamkeiten ließen sich auch einige Unterschiede feststellen. Beispielsweise schlafen die kleineren Kinder nach dem Mittagessen bei Wind und Wetter draußen. In dicke Schlafsäcke eingepackt und mit warmen Decken liegen sie nebeneinander auf dem Holzboden unter einer großen Überdachung. Schweden ist bekannt für die kalten und langen Winter, doch den Kindern scheint dies nichts auszumachen.  

Besonders inspiriert hat uns die Ästhetik der Räume, die mit viel Liebe zum Detail eingerichtet wurden und Ruhe und Wohlbefinden ausstrahlen. Hier wird die in der Reggiopädagogik häufig verwendete Metapher „der Raum als dritter Erzieher” gelebt und findet Ausdruck. Überall lassen sich kleine Impulse mit Aufforderungscharakter finden, die einladen die Umgebung zu entdecken und zu erforschen. Nicht zuletzt die vielen Pflanzen und Naturmaterialien stechen ins Auge und bringen Leben in die Räume.  

Eine Gruppe von Kindern arbeitet derzeit an einem Ozean-Projekt. Dazu haben sie einen großen, echten Fisch inspiziert, bevor dieser in die Küche wandert. Mit etwas Vorsicht und Geduld konnten sie mit einem digitalen Mikroskop den Fisch genaustens untersuchen. Bereitgestelltes Papier und Bleistifte regten die Kinder dazu an, den Fisch abzuzeichnen.  

Am zweiten Tag besuchten wir die Atelierräume des Ateljé Källan und widmeten uns insbesondere der Verbindung von Naturmaterialien und digitalen Medien. Mit digitalen Mikroskopen haben wir Pflanzen, Äpfel und Mandarinen untersucht, spannende Ausschnitte abfotografiert und damit in den anderen Ateliers weitergearbeitet.  

Projiziert auf einen Tisch haben wir Formen und Muster gesucht und mit vermeintlichen Abfallmaterialien nachgelegt. Im Atelier haben wir unser vergrößertes Bild nachgezeichnet und auf Papier gebracht oder mit Ton nachgebildet. Ausgangslage war die Untersuchung mit dem Mikroskop. Wir waren alle beeindruckt, wie viel Inspiration und Ideen sich aus der vermeintlichen Kleinigkeit des Mikroskopierens ziehen lassen und wie wir durch den Wechsel des Mediums immer tiefer in den Prozess hineingezogen wurden.  

Abschließend lässt sich zu unserer Reise nach Schweden sagen, dass wir mit einer Menge Inspiration und Ideen zurückreisen. Besonders beeindruckt hat uns die Ästhetik der Räume, die vielen Naturmaterialien in den Einrichtungen, die Einfachheit er Impulse sowie der selbstverständliche Einsatz von digitalen Medien als Werkzeuge und nicht zuletzt die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der schwedischen Kolleg*innen.“ 

Fröbel ist für die Erasmus+ Förderperiode 2021-27 akkreditiert. Das Erasmus+ Programm ermöglicht Fröbel-Beschäftigten, sich mit Fachkräften innerhalb Europas auszutauschen, Neues zu lernen und die eigene Expertise weiterzugeben. Ganze Teams und einzelne Fachkräfte können in einer Kita in einem anderen Land hospitieren und freuen sich, andere Kulturen zu erleben. Fröbel steht im Gegenzug auch als Erasmus+ Partner für Besuche in Deutschland zur Verfügung.

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