Aktuelles 24. April 2017 · HO

Bei FRÖBEL bin ich Bandleader!

Fünf Fragen an Cédric de Decker, angehender Erzieher im FRÖBEL-Kindergarten EinSteinchen in Leipzig

Cédric de Decker und Cara, FRÖBEL-Kindergarten EinSteinchen in Leipzig

Seit 2015 lebt Cédric de Decker (26) in Leipzig - der Liebe wegen verließ er sein Heimatland Belgien. Über Umwege entdeckte er im FRÖBEL-Kindergarten EinSteinchen, wo er ein Praktikum im Rahmen der Ausbildung zum Sozialassistenten absolvierte, seine wahre Berufung. Im Sommer beginnt er nun seine berufsbegleitende Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher. Das Team freut sich schon jetzt, weil er nicht nur die Kinder mit seinem Talent und seiner Leidenschaft für Musik begeistert hat.

Herr De Decker, Sie haben nicht nur das Land sondern auch Ihre berufliche Orientierung gewechselt. Wie kamen Sie zu der Entscheidung, Erzieher zu werden?

Mit Kindern wollte ich schon immer sehr gerne arbeiten und habe das auch als Jugendlicher schon getan, z.B. als Betreuer bei den Pfadfindern. Nach meinem Abitur in Antwerpen habe ich ein Studium zum Grundschullehramt aufgenommen. Allerdings habe ich bald festgestellt, dass meine Vorstellung vom Lehrberuf doch ziemlich von der Realität abweicht, und das Studium abgebrochen. Ich habe dann bis zu meinem Umzug nach Deutschland als Verkäufer gearbeitet. Dadurch kenne ich mich bestens mit Fenstern und Türen aus, aber eine Zukunftsperspektive sah ich in dieser Tätigkeit nicht. Mit meinem Neustart in Leipzig habe ich sofort begonnen, die deutsche Sprache zu lernen, um eine Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher machen zu können. Voraussetzung ist in Sachsen eine Ausbildung in einem sozialen Beruf. So habe ich zunächst eine Ausbildung zum Sozialassistenten absolviert, die ich gerade mit dem Prüfungspraktikum bei den EinSteinchen erfolgreich abgeschlossen habe.

Was fasziniert Sie am Erzieherberuf?

Alles. Die Kinder. Sie dabei zu beobachten, wie sie lernen, wie sie ihre Beziehungen untereinander entwickeln und gestalten. Im Gegensatz zum Lehrerberuf ist die Hierarchie im Kindergarten fließender. Man ist Beobachter und Begleiter, kann aber auch mit den Kindern in ihre Welt eintauchen, die Ebenen wechseln. Die Kinder sind absolut begeisterungsfähig!

Wie erleben Sie den Kindergarten in Deutschland und insbesondere den FRÖBEL-Kindergarten EinSteinchen? 

Im Gegensatz zum Kindergarten in Belgien wirken Kindergärten in Deutschland geradezu "hippiesk" - das meine ich absolut positiv. In Belgien gibt es starre Abläufe, feste Gruppen, viele Regeln und wenig Möglichkeiten der Partizipation. Bei den EinSteinchen erlebe ich zum ersten Mal das offene Konzept - und das begeistert mich wirklich. Zunächst die Altersmischung - man kann täglich beobachten, wie die kleineren von den größeren Kindern lernen und die Kinder früh eine hohe Sozialkompetenz entwickeln. Jedes Kind kann morgens aus verschiedenen Angeboten wählen, womit es sich den Tag über beschäftigen möchte, und es gibt genügend Raum für freies Spiel. Da werden Kisten zu Lastwagen, die Kinder können ihre Phantasie frei entfalten. Das offene Konzept hat aber auch für das Team viele Vorteile, denn auch wir können unsere Talente voll einbringen. Ich zum Beispiel bastle nicht so gern, liebe es aber, mit den Kindern zu musizieren, und mache ihnen entsprechende Angebote. 

Musik ist ihre besondere Leidenschaft - Sie spielen in einer Leipziger Band. Wie profitieren Sie beruflich davon?

Als Jugendlicher habe ich ganz klassisch Saxophon spielen gelernt. Mit 15 kaufte ich mir meine erste eigene Gitarre, brachte mir selbst das Spielen bei und hatte "mein" Instrument gefunden. Heute spiele ich klassische Gitarre, E-Gitarre und singe und texte sehr gern, am liebsten Rock und Balladen, natürlich auch Kinderlieder. Die Kinder lieben es, mitzusingen und mit Rhythmusinstrumenten zu begleiten. Natürlich dürfen sie auch die E-Gitarre ausprobieren, sie lieben den Verstärker! Manche haben schon Interesse, selbst ein Instrument zu lernen. Cara zum Beispiel, sie wird demnächst 6 Jahre alt, bekommt von unserer Leitung und von mir spielerisch Gitarrenunterricht. Mein Traum wäre eine "EinSteinchen-Band", in der Kinder und Kolleginnen und Kollegen mitspielen. Vielleicht wird das ja was im nächsten Jahr. 

Wie sehen Sie Ihre persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten bei FRÖBEL?

Ich freue mich sehr auf meine Erzieherausbildung und die Zeit im Kindergarten. Es ist aus meiner Sicht ein großer Vorteil der berufsbegleitenden Ausbildung, dass man beides hat - Theorie und Praxis, auch wenn das sicherlich sehr anstrengend wird. Ich erfahre so viel Unterstützung und Anerkennung von allen Seiten, auch meine noch nicht ganz perfekten Deutschkenntnisse waren nie ein Problem. Täglich lerne ich unglaublich viel von meinen Kolleginnen und Kollegen über ihr Bild vom Kind und wie viel Mühe und Konzept besonders hinter Dingen stecken, die auf den ersten Blick ganz selbstverständlich wirken. Ich lerne gerne und liebe es, neue Ideen auszuprobieren. Damit fühle ich mich bei FRÖBEL und in meinem Team in bester Gesellschaft.

Zu Ostern hat Cédric de Decker für die Kinder das "Lied vom kleinen Hoppelhasen Harry" geschrieben, das er auf Wunsch der Kinder täglich mit ihnen singt - und alle machen mit! Hier geht's zum Video auf der Homepage des FRÖBEL-Kindergartens EinSteinchen: 

www.einsteinchen.froebel.info/musikalische-bildung