Bilingualität und Spracherwerb – von Dänemark lernen
Erasmus+ macht es möglich: Leipziger FRÖBEL-Leitungskräfte bringen von Bildungsreise viel Inspiration für die eigene pädagogische Praxis mit.
Im Rahmen des europäischen Austauschprogramms Erasmus+ reiste eine FRÖBEL-Delegation aus Sachsen im November nach Sonderburg. Die süddänische Kleinstadt an der Flensburger Förde, unweit der Grenze zu Deutschland, begeisterte nicht nur durch ihre malerische Schönheit. Unsere kleine Reisegruppe interessierte sich am meisten für die deutschsprachigen Kindergärten, die für den fachlichen Austausch großzügig ihre Türen öffneten.
Initiiert hatte die Bildungsreise Dr. Stephanie Garling, Geschäftsleiterin bei FRÖBEL in Sachsen. Sie sieht vor allem in der pädagogischen Arbeit eine Übertragbarkeit zu verschiedenen Leipziger Einrichtungen, in denen unsere Fachkräfte einer Vielfalt an Kindern mit nichtdeutschen Familiensprachen begegnen. Aus diesem Grund hatte sie drei Leitungen von FRÖBEL-Kindergärten in Leipzig eingeladen, sie zu begleiten: Claudia Renner, Nadine Troschke und Tilo Berger freuten sich über die Chance zum internationalen fachlichen Austausch.
Wie in Dänemark mit Bilingualität und Deutsch als Zweitsprache umgegangen wird und mit welchen Mitteln eine gute Willkommenskultur geschaffen wird, durften unsere Kolleginnen und unser Kollege in drei lokalen Kitas beobachten. In den Einrichtungen wird als Verkehrssprache das dort als Minderheitssprache geltende Deutsch gesprochen – sowohl im Kindergartenalltag als auch in der Kommunikation mit Familien. Dass das für dänischsprachige und andere nichtdeutschsprachige Familien zur Herausforderung werden kann, wird mit Zuversicht und Akzeptanz entgegnet.
Familien mit Migrationshintergrund werden mit einer mehrsprachigen Broschüre willkommen geheißen, in der mit aussagekräftigen Bildern und einfacher Sprache Fragen beantwortet werden wie: Was ist ein Kindergarten? Wie ist der Tagesablauf? Was braucht mein Kind im Kindergarten? Was ist wetterbedingte Kleidung? Für den Spracherwerb im Kindergarten wird mit Piktogrammen auf Kinderhöhe gearbeitet – sogar der Tagesablauf ist für die Kinder bebildert. Von diesen und weiteren Methoden sowie der klaren Haltung der dänischen Fachkräfte waren die Reisenden begeistert.
Auch Nadine Troschke, Leiterin im FRÖBEL-Kindergarten Zwergenland, kehrte inspiriert zurück: „Ich bin sehr dankbar über die gemeinsame Zeit mit meinen Leitungskolleg:innen und den dänischen Fachkräften. Als besonders bereichernd bleiben mir der intensive Fachaustausch, die Diskussionen und Denkanstöße in Erinnerung. Ich nehme dadurch viele kleine Impulse mit in unser Zwergenland.“
Fröbel ist als Konsortium für die Erasmus+ Förderperiode 2021-27 akkreditiert. Das Erasmus+ Programm ermöglicht Fröbel-Beschäftigten, sich mit Fachkräften innerhalb Europas auszutauschen, Neues zu lernen und die eigene Expertise weiterzugeben. Ganze Teams und einzelne Fachkräfte können in einem Kindergarten in einem anderen Land hospitieren, sich mit anderen Organisationen treffen und andere Kulturen erleben. Fröbel steht mit seinen Kindertageseinrichtungen in Deutschland aber selbst auch als Erasmus+ Partner für Kindergärten aus ganz Europa zur Verfügung, die sich zu Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Mehrsprachigkeit austauschen wollen. Mehr Informationen unter www.froebel-gruppe.de/international.