Pilotprojekt "DigiFam NRW" endet - wie geht es weiter?
Online-Kochkurse, hybrides Yoga oder eine digitale Sprechstunde: Diese Angebote konnten Eltern in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Digitalen Familienzentrums NRW ausprobieren – einige führen wir weiter.
„Mithilfe unseres Pilotprojekts Digitales Familienzentrum NRW ermöglichten wir den Familien einen niedrigschwelligen, zeit- und ortsunabhängigen Zugang zu den Angeboten unserer Familienzentren“, fasst Christin Hartmann, Koordinatorin Digitales Familienzentrum NRW (DigiFam NRW), das Projekt zusammen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit digitalen Technologien viele der klassischen Unterstützungsangebote der Familienzentren einem breiteren Publikum zugänglich machen konnten.“
Digitale Beratungsangebote und Elterntalks
Ein besonderes Format der Projektphase waren die digitalen Beratungsangebote zu Erziehungs-, Bildungs- und Lebensfragen in der jeweiligen Herkunftssprache der Familien. Dafür wurde ein Pool von Sprachmittler:innen aus Ehrenamtlichen und FRÖBEL-Mitarbeitenden aufgebaut. Diese wurden bei Bedarf von den Einrichtungen in Beratungsgesprächen, bei Elternabenden o. ä. hinzugezogen. Mit Unterstützung der Sprachmittler:innen wurden Familien erfolgreicher angesprochen, Hemmschwellen abgebaut und Informationen und Vermittlungen zu passenden Unterstützungsangeboten gezielter eingesetzt.
Darüber hinaus testeten die pädagogischen Fachkräfte aus den Familienzentren innovative Formate, z. B. digitale Elterntalks, Online-Elternabende sowie ein digitales Familienmagazin mit Informationen und Aktionen für die ganze Familie, das monatlich erschien. Beim Veranstaltungsangebot der FRÖBEL-Elternakademie tauschten sich die Familien digital mit Fachexpert:innen aus - dieses Angebot setzen wir aufgrund des großen Interesses seitens Eltern fort.
Beim Digitalen Familienzentrum handelte es sich um ein Pilotprojekt, welches sich über einen Zeitraum von zwei Jahren streckte. Eine Befragung zum Abschluss der Projektlaufzeit ergab, dass vor allem Formate wie Elterncafés oder Informationsabende in digitaler Form für Familien einen Mehrwert haben, da sie die Flexibilität und Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. „Die Befragung zeigte auch, dass die Hemmschwelle, zu einem späteren Zeitpunkt zu dem Termin dazuzustoßen oder den Termin früher zu verlassen, bei digitalen Formaten geringer ist“, so Christin Hartmann. „Das zeigt, dass digitale Formate für die Familien mehr Flexibilität und Spontanität bietet und so die Möglichkeit besteht, mehr Familien als mit reinen Präsenzformaten zu erreichen.“
Ressourcen bündeln
Die digitalen Formate bieten auch für die pädagogischen Fach- und Leitungskräfte aus den Familienzentren viele Vorteile. So konnten Ressourcen familienzentrumsübergreifend gebündelt und Veranstaltungen in das Angebots-Portfolio aller Familienzentren aufgenommen werden.
„Das Pilotprojekt Digitales Familienzentrum war für FRÖBEL sehr wichtig“, so Marek Körner FRÖBEL-Bereichsleiter West. „Durch die Umstellung auf digitale Angebote können Familien in NRW miteinander stadtteilübergreifend in Kontakt treten, Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Dies fördert den Aufbau von Gemeinschaften und stärkt das soziale Netzwerk von Familien“, so Körner weiter.
Die Erfahrungen aus der Projektlaufzeit werden nun evaluiert und fließen in bestehende Prozesse sowie zukünftige Projekte ein. So werden aktuell in Abstimmung mit der Abteilung E-Learning kurze Video-Aufzeichnungen einzelner besonders nachgefragter Elternakademie-Veranstaltungen für Familien entwickelt, um orts- und zeitunabhängiger Informationen bereitzustellen.
Unsere Partner
Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln der GlücksSpirale und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V..