In eigener Sache 23. Januar 2024 · MKu

Roadmap für die Bildungsqualität

Zum zweiten Mal traf sich der Projektbeirat für eine Machbarkeitsstudie in der frühen Bildung. Präsentiert wurden Handlungsfelder und erste Ergebnisse.

Die Mitglieder des Beirats im Gespräch (Foto: FRÖBEL e.V.)

In der frühen Kindheit werden die Grundlagen erfolgreicher Bildungsbiografien gelegt. Dabei stellt insbesondere die Prozessqualität – also die Qualität des pädagogischen Angebots von Kitas – den entscheidenden Faktor für den späteren Bildungserfolg und mehr Bildungsgerechtigkeit dar.

Dies ist wissenschaftlich mittlerweile gut belegt. Nicht zuletzt deshalb ist es erforderlich, das konkrete Geschehen in Kitas bildungspolitisch noch besser zu steuern. Angesichts der hohen Bedeutung der frühen Bildung gelingt dies nur über ein Monitoringsystem, das regelmäßig aktuelle Daten zur Prozessqualität erfasst. Nur auf dieser Basis können Bildungspolitik, Trägerhandeln, aber auch die Gestaltung der pädagogischen Praxis vor Ort den großen Herausforderungen im deutschen Bildungssystem evidenzbasiert entgegenwirken.

Vor diesem Hintergrund haben sich die pädquis Stiftung und FRÖBEL bereits im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht, um mit einer Machbarkeitsstudie Gelingensbedingungen und Herausforderungen für ein bundesweites Prozessmonitoring zu formulieren. Wichtige Handlungsfelder sowie erste Ergebnisse wurden nun dem Projektbeirat vorgestellt. Diese umfassen Aspekte der Datenerhebung und -verarbeitung, die juristische Implementierung sowie konkrete die Adaption für die pädagogische Praxis.

FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker betonte eingangs die besondere Relevanz bundesweit einheitlicher Standards mit Blick auf die Prozessqualität. Denn das aktuell erarbeitete Bundesqualitätsentwicklungsgesetz biete die beinahe historische Chance, allen Kindern gleiche Bildungsstandards zu gewährleisten.

Das Vorstandstrio der pädquis Stiftung, Prof. Dr. Katharina Kluczniok, Prof. Dr. Stefan Faas und Karin von Hülsen, präsentierten den aktuellen Stand der Studie und benannten abzeichnende Handlungsfelder für die Implementierung eines bundesweiten Monitorings. Auf dieser Basis wurden Schritte und Formate zur weiteren Bündnisbildung und Kommunikation abgeleitet. Dabei wurde die Bedeutung eines Monitorings mit Schwerpunkt Prozessqualität für die Unterstützung der Qualitätsentwicklung deutlich. Gleichzeitig betonten sie aber auch die Notwendigkeit einer Ausgestaltung, die die Akteure im Feld stärkt. Diese inhaltlichen Ausführungen waren Ausgangspunkt für den sich anschließenden Austausch mit den Beiratsmitgliedern.

„Die Diskussion profitierte insbesondere von den unterschiedlichen Perspektiven aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Verbandsebene, Gewerkschaft, Elternvertretung und Wirtschaft, die mit ihrer jeweiligen Expertise wichtige Impulse aus den unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema eingebracht haben,“ sagt Prof. Dr. Katharina Kluczniok, Vorstandsvorsitzende der pädquis Stiftung.

Nun plant das Team von pädquis in wenigen Wochen mit der Ergebnisauswertung auf die Zielgerade zu biegen. Die ausführliche Präsentation der Studie ist zu Beginn des zweiten Quartals 2024 vorgesehen.