Aktuelles 17. November 2020 · AK

Sprachliche Vielfalt wertschätzen

12 verschiedene Sprachen werden aktuell in unserem FRÖBEL-Haus für Kinder Eisnergutbogen gesprochen. Diesen besonderen Schatz wollen wir im Kindergartenalltag sichtbarer gestalten.

Die Vorleseeule Luka liest den Kindern eine englischsprachige Geschichte vor.
Im Eingangsbereich hängt ein selbstgestaltetes Plakat zur jeweiligen Sprache, die aktuell im Fokus steht.

In unserem FRÖBEL-Haus für Kinder im Eisnergutbogen mit seinen 64 Kindern werden aktuell 12 verschiedene Sprachen gesprochen. Wir hüten also einen riesengroßen Sprachschatz. Diesen Schatz möchten wir für unsere Kinder noch sicht- und spürbarer machen, indem wir ihre Muttersprachen aufgreifen und stärker in den Alltag einbeziehen.

Mehrsprachigkeit im Kindergartenalltag

Eine erste Idee zur Wertschätzung der Mehrsprachigkeit in unserer Einrichtung war die Gestaltung einer italienischen Woche. Fünf Tage lang drehte sich alles um Land, Leute, Sprache und Speisen Italiens.

Im Morgenkreis begrüßten sich die Kinder mit einem begeisterten „Buon giorno“, italienische Flaggen wurden gemalt und wir sprachen über den schiefen Turm von Pisa, Rom und Venedig. Die Vorstellung mit dem Boot über Wasserstraßen zum Kindergarten zu schippern fesselte uns alle und führte zu lebhaften Diskussionen. Der Vulkanausbruch des Vesuvs und der Untergang Pompejis zog die älteren unserer kleinen Zuhörer in ihren Bann. Dank moderner Technik lernten wir auch den Klang der italienischen Sprache kennen - wir lasen eine Geschichte und hörten uns diese anschließend nochmal in italienischer Sprache an. Aus Arthur und Anton wurden so im Handumdrehen Arturo e Antonio.

Im Bistro beschäftigten wir uns mit den italienischen Bezeichnungen für Teller, Glas und Besteck. Zum Mittagessen aßen wir Gnocchi mit der „forchetta“ vom „piatto“. Wir haben festgestellt, dass es oft ganz schön schwer ist, sich fremde Wörter einzuprägen - eine interessante und lehrreiche Erfahrung für alle Beteiligten. Und selbst wenn man die neuen Wörter kennt, ist es nicht leicht, diese auch richtig auszusprechen, denn „in Italien muss man den Mund ganz anders bewegen, um die Wörter zu sagen“. Zum Glück hatten wir kleine Expert*innen an unserer Seite, die uns jederzeit weiterhelfen konnten, wenn wir Fragen zu ihrer Muttersprache hatten.

Sprache der Woche

Die italienische Woche stieß auf derart große Begeisterung, dass wir direkt im Anschluss daran mit den Kindern darüber abstimmten, was als Nächstes unsere „Sprache der Woche“ werden sollte.

Aktuell begrüßen wir uns mit einem coolen Rap, essen mit der „fork“ vom „plate“ und sprechen über Europa größtes Riesenrad und eine echte Königin. Und auch die nächste Station auf unserer Reise durch die Welt steht schon fest. Wenn wir England verlassen, begeben wir uns in die Türkei und den damit einhergehenden Zauber aus 1001 Nacht.

Es ist großartig zu sehen, wie offen und interessiert die Kinder sich den neuen Sprachen zuwenden. Wir haben über die „Sprache der Woche“ einen Ansatzpunkt gefunden, Toleranz zu üben und zu erkennen, dass die vielen verschiedenen Sprachen und Menschen der Welt eine Bereicherung für unser aller Leben sind!