Aktuelles 19. April 2020

Tür- und Angelgespräche 2.0

Wenn das "normale" Gespräch so momentan nicht geht, werden wir erfinderisch im FRÖBEL-Kindergarten Fledermäuse in Mülheim an der Ruhr.

Als Erzieher*in führt man normalerweise täglich immer wieder kurze, nette "Tür-und Angelgespräche", tauscht sich mit Eltern und Familien aus und berichtet vom Alltag im Kindergarten. Momentan ist dies durch die Schließung der Einrichtungen und der Notbetreuung allerdings nicht möglich. Zwar haben wir in den letzten Wochen viele Ideen entwickelt und umgesetzt, um mit unseren Familien in Kontakt zu bleiben und über das Internet viele erreicht. Dennoch bleibt das persönliche Miteinander auf der Strecke. 

Daher haben wir die Familien der Fledermäuse eingeladen, sich mit uns auf ein nettes "Pläuschchen" zu treffen. Wie das trotz Mindestabstand und Hygienevorschriften klappen kann, haben wir bei unseren Nachbarn, dem Seniorenpark Carpe Diem, abgeguckt: seit einiger Zeit stehen vor dem sonst als Friseur-Salon genutzten Raum Stühle bereit. Wenn nun ein Bewohner Besuch empfangen möchte, wird er vom Pflegepersonal in den Friseursalon gebracht, wo diese auf ihre Familienangehörige und Freunde treffen. Man sieht sich, wenn auch aus sicherer Distanz, kann sich austauschen und hat wieder das Gefühl, "unter Leute" zu kommen.

Auch wir bei den Fledermäusen haben alle Familien dazu eingeladen, sich auf Wunsch vor unserer Einrichtung zu treffen, an unserem "Quassel-Fenster". Es stehen den ganzen Tag zwei Stühle vor dem Fenster und warten auf Besucher: damit kein Chaos entsteht, melden sich die Familien vorher an, so dass wir die Besuche terminlich zumindest so koordinieren, dass sich niemand über den Weg läuft. 

Wir haben auch schon die ersten Besucher empfangen, kleine Fingerspiele gespielt und Lieblingslieder der Kinder zusammen gesungen. Die Freude war auf beiden Seiten groß, sich endlich mal wieder "richtig" wiederzusehen. 

Jetzt freuen wir uns auf die hoffentlich vielen Besucher, ob Klein oder Groß!