Bildung für nachhaltige Entwicklung 11. Juli 2023 · Schipprack/HO

Von Bienen und Menschen

Wie hängen unsere Ernährung und das Klima zusammen? Und was machen Bienen eigentlich den ganzen Tag? Die Kinder aus dem FRÖBEL-Kindergarten Schlesierstraße wissen darüber jetzt richtig viel.

Vorschulkinder zu Besuch bei Imker Christoph Bruns (alle Fotos: FRÖBEL-Kindergarten Schlesierstraße)

Was hat unser Essen mit Klima und den Bienen zu tun? Die kleinen Forscher:innen des FRÖBEL-Kindergartens Schlesierstraße in München gingen dieser und vielen weiteren Fragen auf den Grund. An mehreren Projekttagen haben die Kinder in den letzten Wochen gebastelt, gemalt und zahlreiche Experimente zum Thema Klima durchgeführt. Im Rahmen der Aktionswochen des Klima-Kita-Netzwerks, an der der Kindergarten im Juni teilgenommen hatte, beschäftigten sich die Kinder auch mit dem Klima im eigenen Stadtteil. Dafür machten sie Ausflüge, auf denen sie verschiedene Klimasituationen entdeckten und fotografisch dokumentierten: im Park, an der Schlesiertraße, an der stark befahrenen Rosenheimerstraße, und sie dokumentierten auch den Müll, den manche Menschen einfach in die Umwelt werfen. Die Kinder stellten fest, das die  alten Bäume sehr wichtig für ein angenehmens Klima in ihrem Stadteil sind. Bei den Exkursionen in die umliegenden Parks schauten sie sich außerdem das Leben der Bienen ganz genau an. 

Aber auch in der Kita selbst gibt es jeden Tag viel zu entdecken. So herrscht in den Hochbeeten gerade reger Flugbetrieb und die Kinder können den Bienen jeden Tag bei der Arbeit zuschauen. Die Kinder erfahren dabei viele Dinge, zum Beispiel dass die Bienen die wichtigsten Bestäuber für alle unsere Obst- und Gemüsearten sind. Eine große Überraschung war der spontane Besuch eines ganzen Bienenvolks! Der Schwarm suchte nach einer neuen Heimat und schien sich für ein verlassenes Spechtloch in einem alten Baum beim Kindergarten besonders zu interessieren. Jetzt war Fachkompetenz gefragt, und so rief das Team den Imker Christoph Bruns an, der extra für dieses Ereignis in den Kindergarten kam und den Kindern erklärte, warum die Bienen sprichwörtlich ins Schwärmen kommen. Nach ihrem kurzem Aufenthalt in dem alten Baum zog der Bienenschwarm dann allerdings leider weiter...

Speziell zum Thema Bienen bot das pädagogische Team zwei Projekttage für unterschiedliche Altersgruppen an. Am ersten Tag konnten die Jüngsten gefahrlos echte Bienenwaben in ihren Händen halten und frischen Honig kosten. Auf altersgerechte Weise erfuhren sie mit ihren Sinnen (Riechen, Schmecken und Tasten), was Bienen in ihrem Bienenkasten, der „Beute“, so alles herstellen. Der befreundete Imker und ausgebildete Erzieher Christoph Bruns hatte für diesen Projekttag extra eine „virtuelle Beute“ in den Kindergarten mitgebracht. Anhand einzelner Holzrahmen von Beuten, auf denen Fotos der jeweiligen Stadien des Innenlebens eines Bienenkastens zu sehen waren, erklärte der Bienenfachmann kindgerecht, was Arbeiterbienen und Drohnen sind und was die Bienenkönigin den ganzen Tag so macht - kurz: wie das Leben der Bienen in einem Bienenstock funktioniert. Die Kinder bestaunten die professionelle Imker-Ausrüstung und lernten, was die Aufgaben eines Imkers sind.

Am zweiten Projekttag besuchten die Vorschulkinder den Imker bei seinen Bienen in der Nähe der Kirche Maria Ramersdorf. Dort durften die Vorschüler:innen ganz nah an die Bienenkästen heran, und dank kindgerechter Imkerkleidung war dies völlig gefahrlos. So erlebten die Kinder das Leben in einem Bienenstock live und „hautnah“. Die Kinder erfuhren unter anderem auch, dass Bienen in der Lage sind, das Klima im Bienenstock zu steuern, indem sie mit Wassertropfen und Verdunstung an heißen Tagen für Kühlung sorgen - ähnlich wie die Kinder selbst, wenn sie sich an heißen Tagen im Planschbecken oder unter dem Gartenschlauch abkühlen. 

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