In eigener Sache 02. Februar 2024

Was kann KI für die Kita leisten?

Mit dieser Frage befasste sich die Geschäftsleitungskonferenz von FRÖBEL in dieser Woche. KI-Experte Julian van Dieken stellte aktuelle Entwicklungen vor und gab reichlich Impulse für die Diskussion über Potenziale, Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz.

Die FRÖBEL-Geschäftsleitungen tagten diesmal im Berliner Ludwig-Erhard-Haus, dem Sitz der Berliner IHK.
Fotograf, Künstler und KI-Experte Julian van Dieken stellte aktuelle Entwicklungen vor.

„KI hat viel mit Kita zu tun!“ – Zu dieser zunächst überraschenden Aussage kam Julian van Dieken in seinem fundierten Vortrag über die Welt der generativen KI-Anwendungen wie Midjourney, ChatGPT oder HeyGen. Wie geht man um mit der Fülle an Möglichkeiten, die text- oder bildgenerierende Software bieten? Am besten erschließe man sich die Anwendungen, in dem man spielerisch und möglichst unvoreingenommen damit experimentiere, so van Dieken. Der Fotograf hat selbst über eineinhalb Jahre mit unterschiedlichsten Anwendungen Grenzen und Möglichkeiten ausgetestet. Schon Friedrich Fröbel betrachte das Spielen als natürliche Form des Lernens beim Kind. Das kann man in diesem Sinne gut übertragen: „Machen und Spielen sind bei der Erkundung der KI-Welt essentiell, um die möglichen Potenziale für alle Akteure zu erkennen“, so van Dieken.

Schnell kreiste die Diskussion der Konferenz um konkrete Anwendungsfälle für KI. Besonders die Video- und Audiotools könnten in der Ansprache von nichtdeutschen Familien künftig nützlich werden, zum Beispiel um Informationen mehrsprachig anbieten zu können. Damit ließe sich der Zugang zum Angebot Kita auch für Familien ohne Deutschkenntnisse erleichtern.

Wo im Arbeitsalltag lassen sich mit KI Prozesse effektiver gestalten und wie erleichtert sie uns künftig die Arbeit? Wie gehen wir mit den Risiken um, wenn generative KI zunehmend Inhalte erstellen kann, die kaum noch von menschengemachten Inhalten unterscheidbar sind?

Es gibt derzeit noch auf nicht alle Fragen zufriedenstellende Antworten. Umso wichtiger ist es daher, sich als Unternehmen und Akteur in der Zivilgesellschaft die Fragen zu stellen. „Wir ermuntern alle bei FRÖBEL ausdrücklich, sich mit K.I.-Anwendungen vertraut zu machen. Neugierig sein, ausprobieren, selbst Wege finden, wie man sich die Technologie im Alltag zunutze machen kann – die Kinder in unseren Kitas machen es uns auf die beste Weise vor. Als Organisation haben wir allerdings auch die Verantwortung, eine Haltung und Regeln für den Umgang mit den Anwendungen zu finden“, sagt FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker.

Mit einem umfassenden Angebot an Kursen, Seminaren und Lernsnacks nutzt FRÖBEL bereits viele digitale Möglichkeiten auf einer eigenen E-Learning-Plattform. Ein Teil des Kursplans ist mittlerweile Bestandteil der Einarbeitung für neue pädagogische Fachkräfte, was Kosten und Zeit für Präsenzseminare gerade in der intensiven Einarbeitungsphase deutlich reduziert. Zugleich werden künftig Teamfortbildungen stärker mit E-Learning kombiniert. „KI kann hier Barrieren für alle Lernenden senken, indem Kursinhalte durch KI automatisiert in verschiedene Sprachen übersetzt werden“ so Stefan Spieker. „Das wird sicherlich ein erstes Anwendungsfeld sein“.

„Wir sind auf unsere eigenen E-Learning-Angebote sehr stolz, weil neben externen Fachexperten auch unsere eigenen Fachkräfte zu Wort kommen und mit guten praktischen Beispielen tolle Impulse geben“, so Jakob Fritz, Bereichsleiter Pädagogik und Personal bei FRÖBEL. Das E-Learning-Angebot von FRÖBEL soll künftig auch anderen Trägern und frühpädagogischen Einrichtungen zur Verfügung stehen.