Abschlussbericht

KI-basierte Übersetzungsassistenz für den pädagogischen Austausch

Projektpartner

Hintergrund & Zielsetzung

Die kulturelle und sprachliche Vielfalt in deutschen Kitas wächst: Bundesweit sprechen in über 30 % der Kitas mehr als 25 % der betreuten Kinder zu Hause nicht Deutsch – in Großstädten ist der Anteil noch höher. Eine gute Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Kita und Eltern hat nachweislich einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Kinder. Sprache ist hierfür die zentrale Voraussetzung.

Ziel des Projekts war es, eine KI-gestützte Übersetzungs-App zu entwickeln, die Gespräche zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern in Echtzeit übersetzt. Sie sollte speziell für den pädagogischen Kontext optimiert sein und sowohl Alltags- als auch Fachsprache zuverlässig wiedergeben. Bestehende Lösungen erfüllen diese Anforderungen bislang nicht ausreichend – insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Übersetzungsqualität.



Projektphase & Meilensteine

In der ersten Projektphase, die im Frühjahr 2021 startete, wurde ein Prototyp für das Sprachpaar Hocharabisch–Deutsch entwickelt. Hierfür arbeiteten Testpersonen, darunter Eltern, Studierende der Fröbel Akademie und pädagogische Fachkräfte, in Sprachtandems zusammen, um typische Ausdrücke und Formulierungen aus Elterngesprächen zu sammeln. Diese Daten flossen in eine Open-Source-Datenquelle ein, wodurch der App-Prototyp durch intensives Training seine Übersetzungsqualität kontinuierlich steigern konnte.

Die Ergebnisse der ersten Projektphase waren vielversprechend, und die beteiligten Probandinnen und Probanden zeigten sich begeistert. In der nächsten Phase soll die App für den Praxiseinsatz in Kitas vorbereitet werden. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Flucht vieler Kinder im Kita-Alter wird zudem die Erweiterung der App um die Sprachpaare Ukrainisch–Deutsch bzw. Russisch–Deutsch geprüft.

Der Datenschutz hatte höchste Priorität, da Gespräche zwischen Fachkräften und Eltern oft sensible Informationen über die Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder enthalten. Die App erfüllt DSGVO-Vorgaben, nutzt sichere Open-Source-Lösungen und setzt ausschließlich auf europäische Sprachverarbeitungsservices, um den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten.

Herausforderungen & Fazit

Das Projekt war eine vielversprechende Initiative zur Überwindung von Sprachbarrieren in Kitas und zeigte anfänglich großes Potenzial für den Einsatz von KI in der frühkindlichen Bildung. Die entwickelte App hätte Potential, den Austausch mit mehrsprachigen Familien zu vereinfachen, Kommunikationsbarrieren zu senken und die Integration von Kindern zu unterstützen.

Dennoch stand das Projekt vor wesentlichen Herausforderungen – insbesondere bei der langfristigen Finanzierung und der technischen Weiterentwicklung. Trotz des anfänglich großen Interesses konnte keine nachhaltige Lösung für die Implementierung gefunden werden. Gleichzeitig haben technologische Entwicklungen und neue Marktangebote das ursprüngliche Innovationspotenzial überholt.

Aus diesem Grund wird das Projekt nicht weiterverfolgt. Es bleibt ein wertvoller Ansatz, der gezeigt hat, wie KI den pädagogischen Alltag bereichern kann – doch die Zeit ist darüber hinweggegangen.

Kontakt

Ihr Ansprechpartner bei Fröbel ist: 

Michael Kuhl
Pressesprecher
Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH
Telefon: +49 30 21235-334
E-Mail: michael.kuhl@froebel-gruppe.de