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Bildungschancen sind Chancen für die Zukunft
Rund 25 Prozent aller Kinder haben ungleich schlechtere Voraussetzung für einen guten Start ins Leben. Wie sozialräumliche Bildungsarbeit in Kindertagesstätten den Bildungserfolg deutlich erhöht, lesen Sie in diesem Beitrag.
Jedes fünfte Kind in Deutschland ist akut von Armut bedroht. Eine erschreckend hohe Zahl für eines der reichsten Länder der Welt. Armut hat viele Dimensionen: Mangel an gesellschaftlicher Teilhabe, Stigmatisierung, Ausgrenzung und signifikant schlechtere Bildungschancen und Perspektiven für das weitere Leben. Wie die verschiedenen Bildungssysteme – Kita, Schule, Berufsausbildung und lebenslanges Lernen – noch viel stärker mit den Familien in benachteiligten Sozialräumen arbeiten müssen, war Inhalt der Online-Veranstaltung „Bildung im Sozialraum“ der Heinrich-Böll-Stiftung, bei der FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker eine der verschiedenen Sessions moderierte.
Noch immer entscheidet die familiäre Herkunft eines Kindes über den Bildungserfolg. Kinder aus Familien, in denen beide Eltern einen akademischen Abschluss haben, werden signifikant häufiger einen Studienabschluss erreichen als Kinder aus Familien ohne bildungsbürgerlichen Background.
Stefan Spieker moderierte die Session für den Bereich der frühen Bildung, zu der Heidemarie Rose, Projektkoordination der Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE), ein kurzes Input als Bestandsaufnahme gab. Leitfragen waren, weshalb es die kognitive Förderung in der Kita so schwer hat, wie die Akzeptanz durch das Zusammenspiel von standardisierten Bildungsinhalten und frei-intuitivem Lernen der Kinder zwei Seiten der gleichen Medaille sind und insbesondere wie die Familien in die Arbeit einbezogen werden können.
Ein ganz wesentliches Modul, insbesondere auch die Eltern dieser Kinder zu erreichen, ist das Konzept der Familienzentren. Familienzentren sind ausgewählte Kindergärten, oft in einem belasteten Lebensumfeld von Familien. Dort erhalten Eltern multidimensionale Unterstützung bei Erziehungskonzepten, Selbsthilfe sowie die Aktivierung soziale Netzwerke. Dadurch kann die individuelle Bedeutung von Bildung in den Familien erhöht werden. Ziel ist somit die Verbesserung der Entwicklungs- und Teilhabechancen von Kindern in herausfordernden Lebenslagen.
Darüber hinaus empfehlen Sybille Volkholz und Michael Voges in ihrer Expertise für die Heinrich-Böll-Stiftung die dringende Notwendigkeit für ein Monitoring der Bildungserfolge. So kann evidentbasiert in den Einrichtungen besonders gefordert werden, wo in den Familien nur wenige Ressourcen zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen und die Studie zum Download finden Sie hier.
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