Aktuelles · Pressemitteilung 03. April 2020 · HO

Die Schwächsten schützen

Kindern aus besonders belasteten Familien im Rahmen der Notbetreuung den Zugang zu Kindergarten und Hort ermöglichen - FRÖBEL stellt dafür die notwendigen Ressourcen bereit.

Kleine Kinder brauchen unseren besonderen Schutz. (C) FRÖBEL e.V./ Bettina Straub

Berlin, 3. April 2020. Die bundesweiten Betretungsverbote von Kindertageseinrichtungen im Rahmen der Corona-Krise sind insbesondere für Kinder aus belasteten Familien dramatisch. Durch die aktuellen Einschränkungen entsteht in vielen Familien zusätzlicher Stress. Es ist bereits jetzt erkennbar, dass insbesondere junge Kinder die Leidtragenden sein werden.  

FRÖBEL als bundesweit größter überregionaler Träger von Kindertageseinrichtungen fordert dringend, den Anspruch auf Notbetreuung für Kinder aus belasteten Familien zu erweitern. Gudrun Rannacher, FRÖBEL-Geschäftsführerin: „Als Träger von Kindertageseinrichtungen haben wir nicht nur einen Betreuungs- und Bildungsauftrag, sondern auch einen Präventions- und Schutzauftrag gegenüber den uns anvertrauten Kindern. Unsere Arbeit mit den Kindern und Familien leistet einen erheblichen Beitrag zum Recht des Kindes auf gewaltfreies Aufwachsen. Erzieherinnen und Erzieher sind gerade für Kinder aus belasteten Familien wichtige Bezugspersonen, die die Nöte und Belastungen dieser Kinder sehen und hören und sich für ihren Schutz engagieren. Wir appellieren daher an die Landesregierungen, die Betreuung für diese Kinder schnell und unbürokratisch zu erweitern. Wir als Träger stellen dafür die notwendigen Ressourcen bereit.“

Katrin Hentze, Kinderschutzbeauftragte bei FRÖBEL, steht mit pädagogischen Fachkräften in Kontakt und berät mit ihnen die Situation von Kindern, bei denen Anzeichen auf Kindeswohlgefährdung vorliegen: „Wir führen im Durchschnitt 70 -90 solcher Beratungen pro Monat durch und überlegen mit den Erzieherinnen und Erziehern, wie wir Eltern ansprechen, Familien bestmöglich bei der gewaltfreien Erziehung ihrer Kinder unterstützen. Wir haben große Sorge, dass die jetzige familiäre Nähe zu verstärkter Gewalt und sexuellen Übergriffen führt und die Kinder dieser schutzlos ausgeliefert sind. Jüngere Kinder haben unter den derzeitigen Umständen keine Möglichkeit, auf ihre Situation aufmerksam zu machen, ihnen hilft weder die Kinderschutzhotline noch Angebote über Messenger. Sie sind darauf angewiesen, dass pädagogisches Fachpersonal oder andere Erwachsene ihre möglichen Gefährdungen und Verletzungen sensibel wahrnehmen. Dieser Schutzraum fällt für die Jüngsten und Verletzlichsten in unserer Gesellschaft gerade massiv weg.“

Deshalb brauchen gerade Kinder in der jetzigen Situation Ansprache, Halt und Zuversicht von vertrauten Bezugspersonen wie den Erzieherinnen und Erziehern in ihrer Kindertageseinrichtung. FRÖBEL schließt sich damit den Forderungen der 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie der Kinderschutz-Zentren an, den Schutzauftrag für diese Kinder besonders ernst zu nehmen. 

Pressekontakt:

Beatrice Strübing
Pressesprecherin
FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH 
Telefon: 030 21235-333

Henrike Ortmann
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH 
Telefon: 030 21235-334

presse@froebel-gruppe.de

FRÖBEL ist Deutschlands größter überregionaler freigemeinnütziger Träger von Kindertageseinrichtungen. FRÖBEL betreibt rund 190 Krippen, Kindergärten und Horte sowie weitere Einrichtungen in zehn Bundesländern. Mehr als 3.950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gemeinsam für die beste Bildung, Erziehung und Betreuung von fast 17.500 Kindern.