Politik und Gesellschaft 06. Juni 2023 · MWe

Familien zu Bildungspartnerinnen machen

Was brauchen Familienzentren, damit ihre Angebote bestmöglich wirken? Diese Frage haben wir diese Woche nicht nur auf einem FRÖBEL-Fachtag diskutiert, sondern auch zum Thema eines neuen Positionspapiers gemacht.

Lorenz Bahr (Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW), Stefan Spieker (FRÖBEL-Geschäftsführer) und Marek Körner (FRÖBEL-Bereichsleiter) im Gespräch (Foto: Boris Breuer / FRÖBEL e.V.)
Staatssekretär Lorenz Bahr bei seinem Input (Foto: Boris Breuer / FRÖBEL e.V.)
FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker bei seinem Vortrag zu den FRÖBEL-Familienzentren in NRW (Foto: Boris Breuer / FRÖBEL e.V.)

Als Bildungseinrichtungen sind Kitas essentiell, damit Kinder schon früh bestmöglich ins Leben starten können. Sie sind aber nicht die einzigen Orte, an denen Kinder lernen und entdecken können – auch ihr Zuhause und ihre Nachbarschaft sind wichtig, damit sie ihre Talente später einmal voll entfalten können. In unseren FRÖBEL-Familienzentren bringen wir deshalb den Kita-Alltag mit weitergehenden Angeboten für Familienbildung zusammen – damit alle Kinder gut aufwachsen können und Eltern da wo es nötig ist, leicht Unterstützung und Bestärkung finden können: In Sprachkursen, Bewegungsangeboten für Eltern und Kinder, Kochkursen oder in Familiencafés.

Was Familienzentren für diese wichtige Arbeit brauchen, haben diese Woche rund 120 Fachleute auf einem FRÖBEL Fachtag in Köln diskutiert. Der Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen Lorenz Bahr hat in seiner Eröffnungsrede besonders die Rolle von Familienzentren in der Armutsbekämpfung betont und auch zusätzliche Mittel für deren Ausbau In Aussicht gestellt.

Für FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker sind Familienzentren ein wichtiger Baustein mit Blick auf die Chancengerechtigkeit: „Unser Ziel als Gesellschaft darf es nicht sein, erst dann wirksam zu werden, wenn sich ungleiche Startchancen in Familien oder ganzen Vierteln bereits manifestiert haben. Der integrierte Ansatz der Familienzentren bietet uns die Chance, Bildung schon früh als Hebel für Veränderungen einzusetzen und so präventiv zu handeln. Leider gibt es in Deutschland immer noch zu wenig solcher Einrichtungen. Dabei werden sie gerade in unserer modernen Einwanderungsgesellschaft immer wichtiger.“

Welche Herausforderungen es für Familienzentren aktuell gibt und wie sie diese bewältigen können illustrierten Prozessbegleitung Vanessa Schleevogt und Dr. Veronika Fischer von der Hochschule Düsseldorf in ihren Impulsvorträgen.

FRÖBEL in Nordrhein-Westfalen hat jetzt fünf Stellschrauben identifiziert, mit deren Hilfe die Familienzentren in diesem Bundesland mehr für Eltern und Kinder erreichen könnten. Neben einem Ausbau bestehender Strukturen ist dem Papier zufolge auch die Weiterentwicklung zusätzlicher Kitas zu solchen Nachbarschaftseinrichtungen notwendig. Zudem sind Verbesserung bei der Personal- und Raumausstattung und bei den zugrundeliegenden Fördermodellen notwendig, Letztere sollten künftig zum Beispiel auch digitale Unterstützungsangebote berücksichtigen. Das komplette Positionspapier gibt es hier.

Impressionen des Fachtags

Poetische Zusammenfassung des Tages durch den Slampoeten Lars Ruppel