Politik und Gesellschaft 22. Mai 2023 · MKu

FRÖBEL als Experte im Deutschen Bundestag

Wie gelingt es, mehr Fachkräfte für die frühe Bildung zu begeistern? Zu diesem Thema war FRÖBEL eingeladen, beim Fachgespräch der SPD-Bundestagsfraktion Stellung zu beziehen.

Blick auf die Westfassaden von Paul-Löbe-Haus und Reichstagsgebäude (Foto: Jörg F. Müller)

Was andere Branchen zunehmend spüren, ist im Bereich der frühen Bildung vielerorts Realität. Mit immer mehr Aufwand wirbt FRÖBEL um neue Mitarbeitende bundesweit, um als wachsender Träger beste Bildung, Betreuung und Erziehung zu gewährleisten. Mit dieser Expertise wurde FRÖBEL zum Fachgespräch „Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung“ der AG Familie, Senioren, Frauen und Jugend der SPD-Bundestagsfraktion eingeladen, um kurz-, mittel- und langfristige Handlungsschwerpunkte zu formulieren. Eine Zusammenfassung der Stellungnahme in Kürze:

Der frühkindlichen Bildung kommt eine systemrelevante Schlüsselfunktion zu. Fakt ist: Ohne politische Initiativen sowie entschiedenen Reformen im Bund und insbesondere bei den Ländern ist die Personallücke nicht zu schließen. Ohne den Ausbau von Fachschulplätzen, besseren Rahmenbedingungen für Träger und Fachkräfte sowie die grundsätzlich bundesweite Anerkennung von Berufsabschlüssen, wird die Bewältigung der bestehenden Herausforderungen nur schwer möglich sein, die notwendigerweise einhergeht mit der Aufwertung der Berufsbilder in der frühkindlichen Bildung.

In der internen Stellungnahme empfiehlt FRÖBEL eine mehrdimensionale Agenda:

Erstes vordringliches Ziel ist der finanziell auskömmliche Ausbau von Fachschulen – insbesondere in Regionen mit besonderem Fachkräftemangel und hohen zukünftigem Bedarf. Durch den Ausbau von geeigneten Bundesprogrammen – Stichwort „Lernort Praxis“ – kann der Bund selbst tätig werden, Anreize für Träger und die Länder zu schaffen und somit eigeninitiativ Verantwortung im Bereich der frühkindlichen Bildung zu übernehmen.

Zweitens bieten Fort- und Weiterbildungen Aufstiegsmöglichkeiten für Mitarbeitende, die bereits im Bereich der frühkindlichen Bildung tätig sind. So wird das Berufsbild der Erzieherin bzw. des Erziehers gestärkt und die Attraktivität für Schulabsolvierende und Seiteneinsteigende insgesamt erhöht. Gleichzeit sollten die Personalverordnungen der Länder entsprechend reformiert werden, dass mehr Menschen Berufe in der frühen Bildung ergreifen können und multiprofessionelle Teams auch in der frühkindlichen Bildung zum Standard werden.

Als dritte Empfehlung scheint die beschleunigte Anerkennung von ausländischen Abschlüssen prioritär. Bearbeitungszeiten von über einem Jahr sollten dringend verkürzt werden. Digitale so-wie einheitliche und vereinfachte Bearbeitungsverfahren würden ausländischen Bewerbenden viel schneller den beruflichen Zugang in die frühkindliche Bildung ermöglichen. Einhergehen beschleunigt Anerkennungsverfahren mit dem Aufbau multiprofessioneller Teams, sodass gleichzeitig die Expertise innerhalb der Kindertageseinrichtungen verbreitert werden kann.