Aktuelles · Politik und Gesellschaft 15. März 2023 · MKu

FRÖBEL auf der Bildungsforschungstagung

Unter dem Motto „Von Beginn an: Wie kann frühe Bildung zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen?“ diskutierte FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker mit Gästen aus Politik, Wissenschaft, Praxis.

Stefan Spieker bei seinem Input auf der Bildungsforschungstagung des BMBF (Foto: FRÖBEL)
Die Bildungsforschungstagung zu Gast im bcc in direkter Nähe zum Haus des Lehrers (Foto: FRÖBEL)

Die diesjährige Bildungsforschungstagung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stand ganz im Zeichen der Chancengerechtigkeit. Ziel war es, Bildung aus verschiedenen Perspektiven weiterzudenken – mit Fokus auf gelingende Kooperationen aus Wissenschaft und Praxis.

FRÖBEL war auf der zweitägigen Veranstaltung in Berlin im Forum 11 dabei, das die Rolle der frühkindlichen Bildung in den Mittelpunkt rückte. Gemeinsam mit Prof. Dr. Yvonne Anders von der Universität Bamberg leitete FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker den mit 60 Teilnehmenden sehr gut besuchten Programmpunkt. „Was können erfolgsversprechende Maßnahmen sein, qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung alle Kinder zu ermöglichen?“, fragte Prof. Anders zu Beginn ihres Inputs. Die Antworten sind zahlreich und liegen auf der Hand: Vergleichendes Monitoring, pädagogische Prozessqualität und bundeseinheitliche Standards. Dabei wirkt die frühzeitige Erkennung von Bedarfen langfristig und anhaltend positiv durch individuelle Bildungsprogramme, wie beispielsweise in der Sprachförderung.

Ein weiteres Blickfeld öffnet Prof. Tanja Betz der Universität Mainz. In ihrem Beitrag stellte sie die besondere Qualität und Notwendigkeit für gute Bildungserfolge in der Zusammenarbeit mit den Familien dar. Vorgestellt wurde zudem die „Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung“ (BRISE), die beispielhaft für eine kontinuierliche und koordinierte Bildungsförderung steht. Im Ergebnis wurde deutlich, dass durchgängig koordinierte Förderketten in der frühen Bildung sehr gute Bildungserfolge erzielen.

Wie sich wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis niederschlagen, erläutert Stefan Spieker exemplarisch anhand der digitalen Innovationsprojekte bei FRÖBEL sowie der Arbeit unserer neuen Abteilung für Familienbildung: Ob die Sprachstandserhebung oder eine KI-gestützte Übersetzungs-App für die Sprachen Arabisch und Ukrainisch, ein guter Austausch auf Augenhöhe ist Grundlage für gelingende Bildungspartnerschaften. Auch vor diesem Hintergrund betonte Stefan Spieker, seien der Ausbau weiterer Familienzentren sowie der Kita-Sozialarbeit besonders wichtig, will man alle Familien im Sozialraum erreichen und damit für gleiche Bildungschancen sorgen kann.

Die Bildungsforschungstagung zeigte, wie relevant ein guter Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist. Dass die Themen der frühkindlichen Bildung jedoch wenig prominent vertreten waren, zeigt einmal mehr: Es ist noch ein langer Weg, bis Krippen, Kindergärten und Horte als gleichberechtige Bildungsorte neben der Schule in Politik und Forschung anerkennt sind.