Politik und Gesellschaft 03. Juli 2025 · MKu

Fröbel bei Landtagsanhörung

Unsere Expertise ist gefragt! Zur Anhörung im Brandenburger Landtag war Fröbel eingeladen und bezog Stellung zur Fachkräftemodellrechnung. Klar ist: Sinkende Kinderzahlen sind kein Grund für Kürzungen!

Stefan Hoffschröer während der Landtagsanhörung.

Im Rahmen eines Fachgesprächs im Bildungsausschuss des Brandenburger Landtags hat Fröbel die Fachkräftemodellrechnung als wichtigen Schritt in Richtung planvoller Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung begrüßt. Diese Modellrechnung belegt, wie viele Fachkräfte aktuell in den Einrichtungen tätig sind und zukünftig benötigt werden.

Zugleich machte Stefan Hoffschröer, Bereichsleiter Ost bei Fröbel, deutlich, welche Voraussetzungen es braucht, um Qualität, Verlässlichkeit und Chancengleichheit in Brandenburgs Kitas nachhaltig zu sichern. Hier äußerte Hoffschröer deutliche Kritik an der aktuellen Politik der Landesregierung und warnte vor einem Qualitätsverlust.

„Gerade mit Blick auf sinkende Kinderzahlen, das Auslaufen der Richtlinie zur verlängerten Betreuungszeit und die Verschiebung der verbesserten Personalbemessung ist es entscheidend, jetzt gemeinsam zu handeln. Ein Zurück in die Vergangenheit darf es nicht geben“, betonte Stefan Hoffschröer vor dem Bildungsausschuss des Landtags Brandenburg.

Fröbel weist darauf hin, dass sinkende Kinderzahlen nicht gleichbedeutend mit sinkendem Unterstützungsbedarf seien. Das Gegenteil ist der Fall! Die Herausforderungen in Kitas nehmen zu – etwa durch steigenden Sprachförderbedarf, psychische Belastungen bei Kindern und hohe Renteneintritte beim Personal. Gleichzeitig bleibt die Fachkraftquote in Brandenburg ein tragendes Qualitätsmerkmal.

Die diskutierte Fachkräftemodellrechnung aus 2023 biete zwar wertvolle Grundlagen für Planungssicherheit, mache jedoch zugleich deutlich, wie stark regionale Unterschiede und unvorhersehbare demografische Entwicklungen das System herausfordern. In den letzten Jahren hätten sich die Prognosen häufig als unzuverlässig erwiesen.

„Wir brauchen Investitionen, nicht Rückbau“, lautet Hoffschröers Appell an die Politik. Fröbel fordert gezielte Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung, unter anderem durch Stärkung der Fachschulen für Heilpädagog:innen sowie die Öffnung des Erzieher:innenberufs für Schulabgänger:innen nach der 10. Klasse. Auch die Finanzierung zusätzlicher Stellen – etwa für Kitasozialarbeit oder die Umsetzung des Bildungsplans – müsse gesichert werden.

Besonders kritisch sieht Fröbel die Verschiebung des verbesserten Personalbemessung in der Krippe sowie den Wegfall der verlängerten Betreuungszeiten zum Jahreswechsel. Die Träger dürften nicht vor die Wahl gestellt werden, entweder Qualität oder Öffnungszeiten sicherzustellen. Vielmehr brauche es verlässliche Rahmenbedingungen und politische Unterstützung, um die Attraktivität des Berufs und die Qualität der frühkindlichen Bildung dauerhaft zu sichern.