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Hochgradig ansteckend: Begeisterung für Bücher
Wie der Fröbel-Kindergarten Finkenberg als erste Fröbel-Kita den Deutschen Lesepreis gewann - ein Interview mit Leiterin Jennifer Meseberg
Der Fröbel-Kindergarten Finkenberg in Köln hat eine besondere Auszeichnung erhalten: Die Kita wurde mit dem 1. Platz beim Deutschen Lesepreis in der Kategorie "Herausragende Sprach- und Leseförderung in Kitas" ausgezeichnet. Damit ist sie die erste Fröbel-Kita, die diesen renommierten Preis gewonnen hat. Wir sprachen mit Jennifer Meseberg, Leiterin der Kita, über diesen Erfolg und ihre besonderen Ansätze in der sprachlichen Bildung.
Frau Meseberg, wie war der Moment, als Sie vom 1. Platz beim Deutschen Lesepreis erfahren haben?
Das war eine riesige Überraschung! Mein Kollege Marc Gersbeck – er ist bei uns Koordinator für pädagogische Qualitätsentwicklung – und ich hatten nicht damit gerechnet. Umso schöner war es! Eine wunderbare Bestätigung für unsere Arbeit.
Was ist Ihnen bei der Sprachbildung besonders wichtig?
Kinder sollen Bücher als Bereicherung erleben. Geschichten sind Tore zu neuen Welten, und wir nutzen sie, um Gespräche anzuregen. Nach dem Vorlesen basteln die Kinder beispielsweise ihr eigenes "WIR" aus der Geschichte "Das kleine WIR" – das schafft Sprachanlässe.
Sprache entsteht durch Austausch. Deshalb bieten wir viele Erzählmöglichkeiten, z. B. unser "Wald- und Wiesenkino": Nach Naturausflügen berichten die Kinder von ihren Erlebnissen. So üben sie das Erzählen und Zuhören.
Wie integrieren Sie Sprachbildung in den Kita-Alltag?
Wir schaffen viele Sprachanlässe – durch ausgewählte Spielmaterialien, anregende Umgebungen und Bewegung. In unserer Turnhalle gibt es täglich Angebote wie Capoeira oder Tanz. Außerdem haben wir eine Musik-AG und eine Ernährungs-AG. Regelmäßige Teamsitzungen helfen uns, unsere Sprachförderkonzepte weiterzuentwickeln.
Wie begeistern Sie Kinder fürs Lesen?
Abwechslung ist der Schlüssel! Wir nutzen das Erzähltheater Kamishibai, Beamer für Bilderbuchkino, Requisiten oder Bewegungselemente. Am wichtigsten ist aber unsere eigene Begeisterung – die wirkt ansteckend!
Wie binden Sie Familien in die Sprachförderung ein?
Zum bundesweiten Vorlesetag laden wir Eltern ein, in ihrer Familiensprache vorzulesen. Unsere Ausleihbibliothek ermöglicht das Mitnehmen von Büchern nach Hause.
Ein besonderer Anreiz ist unser jährlicher Vorlesewettbewerb mit Buchverlosung. Zudem verleihen wir einen "Wald- und Wiesenrucksack" mit Büchern und Forschermaterialien an Familien für gemeinsame Erlebnisse in der Natur.
Haben Sie Tipps für andere Kitas?
Sprachförderung braucht Raum und Planung. Feste Teamsitzungen zu diesem Thema helfen enorm. Wir haben eine "Sprach-Ecke" mit Materialien für Fachkräfte eingerichtet. Außerdem sind spielerische Ansätze wie Quatschfragen ideal, um Gespräche anzuregen.
Welches Buch lesen die Kinder in Ihrer Kita gerade besonders gern?
Eines unserer aktuellen Lieblingsbücher ist "Der Wal, der immer mehr wollte" von Rachel Bright, großartig illustriert von Jim Field. Es erzählt die Geschichte eines Wals, der lernt, dass Besitz allein nicht glücklich macht. Das Buch hat wenig Text, so dass die Kinder selbst ins Sprechen kommen, wunderschöne Illustrationen und das Meer übt eine magische Faszination auf die Kinder aus.
Vielen Dank, Frau Meseberg, und herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Lesepreis!

Fernsehteam im Kindergarten
Die besondere Arbeit des Kindergartens wurde auch im WDR gewürdigt: Der Fröbel-Kindergarten Finkenberg wurde in der WDR-Sendung Lokalzeit aus Köln als Vorreiter in der frühkindlichen Leseförderung vorgestellt. In einem Kurzportrait (ab Minute 7:58) zeigt die Sendung, wie das Team Kinder spielerisch für Bücher begeistert. Im Interview (ab Minute 11:34) berichtet Koordinator Dominik Matzanke, warum Lesen und Erzählen in der Kita eine zentrale Rolle spielen.
Der Beitrag ist in der WDR-Mediathek bis zum 11. März 2027 abrufbar.
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