Politisch schlagkräftig und gut vernetzt
Fröbel spricht für das Kita-Bündnis im NRW-Landtag und empfängt zahlreiche Abgeordnete in einer „Woche der Politik“.
Politisch spannende Spätsommertage erleben wir gerade in Nordrhein-Westfalen: Weil die Kita-Krise mit reduzierten Öffnungszeiten und fehlenden Betreuungsplätzen immer spürbarer wird, schlagen Kita-Träger, Fachkräfte und Eltern immer lauter Alarm: Mehr Geld für die frühkindliche Bildung, mehr Unterstützung für mehr Personal, bessere Rahmenbedingungen für Ausbildung und Inklusion – das forderte Fröbel für das Kita-Bündnis NRW in der heutigen Anhörung des Kinder- Jugend- und Familienausschusses im Düsseldorfer Landtag.
Fröbel war eingeladen, stellvertretend für das Kita-Bündnis NRW eine Stellungnahme zur notwendigen Stärkung der Kitas abzugeben. Fröbel-Bereichsleiter Marek Körner nahm als Sachverständiger an der Anhörung teil und stellte sich den Nachfragen der Abgeordneten. In der Stellungnahme plädiert Fröbel zusammen mit vier weiteren großen Trägern sowie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) NRW eindringlich für die Verabschiedung eines Kita-Sofortprogramms für NRW. Mit einer Stimme sprechen wir uns darin für ein novelliertes Kinderbildungsgesetz (KiBiz) aus, fordern die Landesregierung in fünf zentralen Punkten zum Handeln auf und liefern die praktischen Umsetzungsvorschläge gleich mit.
Demnach muss die Landesregierung NRW dringend:
- Notwendige finanzielle Mittel und Ressourcen bereitstellen!
- Kita-Personal stärken und entlasten – Qualität sichern!
- Personalgewinnung und -bindung verbessern, Ausbildung erleichtern!
- Kita als Bildungsort anerkennen und stärken!
- Inklusion wirksam gestalten, kleine Gruppen ermöglichen!
Woche der Politik war ein voller Erfolg
Eine gute Gesprächsgrundlage für den politischen Austausch hatten Fröbel und das Kita-Bündnis NRW genau zur richtigen Zeit – nämlich in der Woche vor der Anhörung – bereits geschaffen: Auf Initiative von Fröbel hatte das Kita-Bündnis vom 16. bis 20. September eine „Woche der Politik“ auf die Beine gestellt und Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien in seine Kitas eingeladen: „Von Münster bis Königswinter haben wir bei Fröbel zahlreiche hochspannende Besuche erlebt“, bilanziert Fröbel-Fachberater Fabian Spies, der den politischen Dialog gemeinsam mit den Leitungen unserer Kitas und den Geschäftsleitungen der Regionen erfolgreich organsiert und umgesetzt hat.
Viele Politikerinnen und Politiker nutzten die Möglichkeit, den Kita-Alltag hautnah mitzuerleben, mit unseren Fachkräften direkt ins Gespräch zu kommen und notwendige politische Veränderungen gemeinsam zu diskutieren „Es war interessant zu beobachten, wie offen und nachdrücklich unsere pädagogischen Fachkräfte über ihre täglichen Herausforderungen gesprochen haben und wie wertvoll diese Einblicke für die politischen Gäste waren“, sagte Fabian Spies. „Dafür sind wir unseren Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar.“
Vor allem der akute Fachkräftemangel, Herausforderungen in der Finanzierung der frühen Bildung sowie steigende Anforderungen an die pädagogische Arbeit standen im Mittelpunkt der Gespräche. So auch beim Besuch von Simone Wendland (CDU) im Fröbel-Kindergarten Ermlandweg in Münster, die sehr angetan davon war, wie kreativ, integrativ und nachhhaltig sich die bei Fröbel gelebte Reggio-Pädagogik gestaltet.
Künftig mehr Mittel im NRW-Haushalt?
Frank Müller (SPD) und Fabian Schrumpf (CDU) hospitierten in der Fröbel-Kindervilla bzw. im Kindergarten Ruhrknirpse in Essen. Mit Hinweis auf die angespannte Haushaltslage wiesen beide insbesondere auf die Schwierigkeit hin, zusätzliche Gelder für die frühe Bildung zu akquirieren. Jedoch gebe es Posten im Landeshaushalt, die künftig mehr Mittel erhalten sollten. Man darf gespannt sein, wie die Landesregierung unsere Nachfragen hierzu einordnen wird.
Aktuelle Überlegungen, den kommenden Haushalt zu stärken, bestätigte auch Martin Lucke (CDU), der im Fröbel-Kindergarten Pusteblume in Bergisch-Gladbach zu Gast war. Er betonte, wie wichtig der Kindergarten für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft ist und welch wichtige Arbeit die Fachkräfte leisten. Ebenfalls in Bergisch-Gladbach zeigte sich Tülay Durdu (SPD) im Kindergarten und Familienzentrum ZAK sehr beeindruckt, was Fröbel als Bildungsträger alles leiste. Im Bereich Ausbildung sprach sie sogar von einem „Vorzeigemodell“.
Gleiche Chancen für alle Kinder!
Carolin Kirsch und Jochen Ott, beide SPD-Landtagsabgeordnete in Köln, waren in den Fröbel-Kindergärten Villa Charlier in Mülheim bzw. Ecke Overbeck in Ehrenfeld zu Gast. Auch sie sahen die Notwendigkeit dringlicher Investitionen. Trotz knapper Kassen sei es die Pflicht Regierung, Prioritäten zu setzen, betonte Kirsch als Vorsitzende des Finanzausschusses. Kitas seien wichtige Bildungsorte, es gehe um gleiche Chancen für alle Kinder! Kirsch forderte auch, die Personaleinstellung zu entbürokratisieren und die Beantragung von Inklusionsleistungen zu vereinfachen. Kitas sollten hier mehr Eigenverantwortung übernehmen (können), da nur sie selbst den Bedarf richtig einschätzen könnten.
In unserer Region Köln-Berg waren – last but not least – die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Guido Déus (Fröbel-Kindergarten Godeszwerge in Bonn) und Jonathan Grunwald (Fröbel-Kindergarten Schneckenhaus in Königswinter) zu Gast. Ein „Thema, das uns alle angeht“ sei auch die Tatsache, dass ein Viertel aller Drei- Sechsjährigen mit Migrationshintergrund keine Kita besuchten, während der Anteil bei Kindern ohne Migrationshintergrund bei nahezu 100 Prozent liege. Sprache sei der Schlüssel zum Bildungserfolg, war man sich einig.
Wir setzen den Dialog fort
Fazit: Die Woche der Politik hat ihren Zweck voll erfüllt, denn sie bot eine großartige Möglichkeit, die Lücke zwischen Praxis und Politik zu schließen und hoffentlich zu weiteren Verbesserungen in der frühkindlichen Bildung beizutragen. Nun darf man gespannt sein, wie die Mitglieder des Landtags ihre Eindrücke in die künftigen politischen Debatten einbringen.
„Wir werden unseren Austausch mit der Politik auf jeden Fall fortsetzen und freuen uns über jeden weiteren Kita-Besuch in unseren Regionen“, sagte Marek Körner zum Abschluss.