Politik und Gesellschaft 26. September 2024 · HO / MKu

Riesenerfolg für Kita-Kinder in Sachsen!

Monate hat das sachsenweite Kita-Bündnis dafür gekämpft. Nun hat der sächsische Landtag das Kita-Moratorium beschlossen – und damit einen besseren Betreuungsschlüssel.

Diskussion mit Burkhard Naumann (GEW Sachsen), Iris Firmenich (CDU), Gerald Eisenblätter (SPD), Christin Melcher (Grüne) Juliane Nagel (Linke) und Michael Kuhl (Fröbel); Foto: GEW Sachsen
Rund 200 Teilnehmende forderten das Kita-Moratorium für dem Sächsischen Landtag; Foto: GEW Sachsen

„Das Kita-Moratorium kommt!“ – mit diesen Worten begrüßten der sächsische GEW-Vorsitzende Burkhard Naumann und Michael Kuhl von Fröbel die Gäste am heutigen 27. September vor dem Sächsischen Landtag. Zur Kundgebung in Dresden hatte das sachsenweite Kita-Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder“ eingeladen, um nochmal Druck zu machen und das große Engagement zu bekräftigen.

Der Termin der Kundgebung kommt nicht von ungefähr: In der letzten Plenarsitzung der endenden Wahlperiode beschloss die noch amtierende Regierungskoalition das Kita-Moratorium. Damit folgen CDU, SPD und Grüne einer Kernforderung der „Starke-Kita-Kampagne“.

Das ist eine großartige Nachricht für Sachsens Kinder, Familien und die pädagogischen Fachkräfte. Im Bundesland Sachsen wird die Zahl der Kinder perspektivisch weiter sinken. Dadurch lässt sich die Qualität der Kinderbetreuung in den Kitas bei gleichbleibenden Kosten steigern – wenn das Land an der bisherigen Personalausstattung festhält. Eine pädagogische Fachkraft muss dann rein rechnerisch weniger Kinder betreuen. Und Verbesserungen sind dringend nötig! Sachsen bildet beim Betreuungsschlüssel aktuell eines der Schlusslichter im Vergleich mit den anderen Bundesländern.

„Für uns bedeutet das Kita-Moratorium eine wichtige Verschnaufpause“, sagte Christian Scheinpflug, Fröbel-Geschäftsleiter in Sachsen. „Damit baut die Landesregierung eine wichtige Brücke bis zum nächsten Doppelhaushalt im kommenden Jahr“, so Scheinpflug weiter.

Burkhard Naumann von der GEW Sachsen ergänzt, dass es nicht zu massenhaften Schließungen von Kitas kommen dürfe wie in den 90er Jahren. Darum sei es wichtig, in den Kitas für Entlastung zu sorgen und die Fachkräfte zu halten.

Auch die anwesenden Abgeordneten bedankten sich für das große Engagement der Kita-Fachkräfte und versprachen, die frühe Bildung auch in der kommenden Wahlperiode zu priorisieren. Christin Melcher von den Grünen sprach von zukünftig 1 Mrd. EUR, die ihre Fraktion in Krippen, Kitas und Horte investieren möchte. Spannend bleibt, wie sich die Kommunen verhalten. Gerald Eisenblätter von der SPD betonte, dass die Kommunen ebenfalls vom Moratorium profitieren und widersprach der Kritik des Städte- und Gemeindetages.

Wie geht es weiter?

Für Fröbel und das Kita-Bündnis heißt es nun, auch bei den anstehenden Haushaltsberatungen nicht nachzulassen. Das beschlossene Kita-Moratorium verschafft Luft – die Finanzierung dauerhaft sichern muss die neue Landesregierung. Damit das gelingt, ist Fröbel auch weiterhin ein starker Partner für gute Kita-Qualität und gute Rahmenbedingungen in allen Bundesländern. Wir sehen schon jetzt: Politisches Engagement und Beharrlichkeit zahlen sich aus!

Hintergrund der Kampagne

Mit dem Start der Kampagne Ende April 2024 war allen klar: Die Landtagswahl wird entscheidend sein für die Zukunft der frühkindlichen Bildung in Sachsen. Vor diesem Hintergrund hat sich Fröbel auf den Weg gemacht und gemeinsam mit der GEW, der Liga der freien Wohlfahrtspflege, dem Graswurzelbündnis und weiteren freien Trägern die Kampagne „Starke Kitas für starke Kinder“ auf den Weg gebracht. Innerhalb weniger Wochen beteiligten sich rund 37.000 Menschen an einer Unterschriftenaktion. Damit unterstützten sie unsere Forderungen nach einer gesicherten Finanzierung mit einem ehrlichen Personalschlüssel und besseren Rahmenbedingungen.

Ermutigt durch diesen Erfolg hatten viele Krippen, Kindergärten und Horte sachsenweit ihre Kandidierenden für den Sächsischen Landtag eingeladen. Und auch hier zeigte sich: Das Interesse und die Beteiligung waren groß. Damit trägt das breite Engagement von Fröbel im Kita-Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder“ Früchte, von denen die Kinder und Familien, vor allem aber auch die Mitarbeitenden in den Kitas profitieren.