Politik und Gesellschaft 15. August 2024 · MKu

Starke Kitas für Sachsen

Mit einer großen Abschlussveranstaltung in Dresden endet unsere Kampagne "Starke Kitas für starke Kinder". Welche Erfolge erzielt wurden und wie es für die frühe Bildung in Sachsen weitergeht, erfahren Sie hier.

Das Podium der Fish Bowl (Foto: GEW Sachsen)

Als sich zum Tag der Kinderbetreuung am 13. Mai 2024 der Dresdner Carolaplatz immer mehr füllte, staunte das Organisationsteam nicht schlecht. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen aus sächsischen Kindertageseinrichtungen brachten ausgefüllte Unterschriftenlisten zur Bühne. Umso größer war die Spannung unter den rund 300 Gästen, als Michael Kuhl, Fröbel-Pressesprecher und Moderator der Veranstaltung, die Zahl der Unterschriften bekannt gab. In zwölf dicken Aktenordnern überreichte das Kita-Bündnis „Starke Kitas für starke Kinder“ insgesamt 37.000 Unterschriften an Wilfried Kühner, Amtschef des sächsischen Staatsministeriums für Kultus. Ziel der Unterschriftenaktion: bessere Rahmenbedingungen für die frühe Bildung in Sachsen.

Mit der Unterschriftenübergabe und Kundgebung vor dem sächsischen Kultusministerium startete die Kampagne fulminant. Am 14. August endete sie mit der Veranstaltung „Sachsen nach der Landtagswahl – die frühe Bildung weiter im Blick?“ in Dresden. 

Das Moratorium muss kommen!

Über 70 Gäste folgten der Einladung zur Diskussionsrunde mit Abgeordneten und Kandidierenden von CDU, SPD, Grünen und Linken. Sie unterstützen die Forderungen aus dem Kita-Bündnis: Eine stärkere Fokussierung auf die Bildungsqualität. Gleichzeitig braucht es dringend einen verbesserten Personalschlüssel. Denn Sachsen ist die "rote Laterne" bei der Fachkraft-Kind-Relation. Die sogenannte „demografische Rendite“ muss dafür genutzt werden, so die Meinung des Kita-Bündnisses aus Liga der freien Wohlfahrtspflege, Gewerkschaften, freien Trägern und der Kita-Praxis im Forderungspapier. Damit ist gemeint, dass die sinkenden Kinderzahlen bei gleichbleibendem Personal automatisch eine bessere Betreuungsrelation zur Folge hätten. Und das Beste: Es wäre kostenneutral! Um Kita-Schließungen zu verhindern, brauche es sofort ein Moratorium.

Viele Redebeiträge aus dem Publikum forderten mutiges und prioritäres Handeln. Ohne das Moratorium gingen Arbeitsplätze verloren. Ohne Kitas sind gute Bildungschancen in Stadt und Land unmöglich. Die gleichberechtigte Vereinbarkeit von Familie und Beruf bliebe weiterhin ein frommer Wunsch.

Im Rahmen der Kampagne reichte das Bündnis zudem Wahlprüfsteine an die demokratischen Parteien ein. Alle Antworten von CDU, SPD, Grünen und Linken finden Sie mit einem Klick auf die jeweilige Partei.

Das war die Kampagne "Starke Kitas für starke Kinder"

Die Veranstaltung „Sachsen nach der Landtagswahl – die frühe Bildung weiter im Blick?“ markiert den Abschluss einer erfolgreichen Kampagne, die es in der Form zum ersten Mal in Sachsen gab. Das durch Fröbel initiierte verbandsübergreifende Bündnis aus Liga, Gewerkschaften, Kita-Trägern und der Kita-Praxis etablierte sich als laute Stimme für die frühe Bildung.

Auf Fachveranstaltungen diskutierten wir mit Fachleuten aus der Wissenschaft, Fachkräften und Vertreterinnen und Vertretern der Politik; vielerorts wurden Kandidierende in Krippen, Kindergärten und Horte eingeladen und erhielten einen Einblick in die tägliche Kita-Praxis. Als „Praktikant für einen Tag“ besuchten zahlreiche Politikerinnen und Politiker Kindertageseinrichtungen sachsenweit. Ganz besonders gefreut haben wir uns über den Besuch der SPD-Spitzenkandidatin und Staatsministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping, am 12. August im Fröbel-Integrationskindergarten Spielhaus. „Das Kita-Moratorium, das wir gefordert haben, trifft hier auf sehr große Zustimmung. Denn wir dürfen die Strukturen, das Personal, das wir in den letzten Jahren mit viel Geld aufgebaut haben, nicht leichtfertig riskieren. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Träger der Kindergärten und Krippen ihren Anliegen mit Initiativen wie „Starke Kitas für starke Kinder“ Gehör verschaffen. Vielen Dank an das Team der des Kindergartens. Ihr leistet wirklich eine tolle Arbeit!“, so Köpping.

Darüber hinaus besuchten Gerald Eisenblätter, SPD-Kandidat im Leipziger Süden, den Fröbel-Integrationskindergarten Bockstraße und Petra Elias, CDU-Listenkandidatin aus Leipzig, den Fröbel-Integrationskindergarten Familiengarten. Beide Kandidierende waren beeindruckt, wie die pädagogischen Fachkräfte in ihren Einrichtungen nach offenem Konzept arbeiten.

Mit der Landtagswahl am 1. September werden in Sachsen die Karten neu gemischt. Fröbel als Initiator und Motor der Kampagne wird sich auch weiterhin für bessere Rahmenbedingungen und eine gesicherte Finanzierung in Sachsen einsetzen. Nun liegt der Ball wieder bei der Politik und dem neuen sächsischen Landtag. Fröbel-Geschäftsführer Stefan Spieker bedankt sich bei allen Mitarbeitenden für das große Engagement: „Ich weiß genau, wie eng getaktet Ihr Arbeitstag und wie kostbar Ihre Zeit ist. Dass Sie darüber hinaus noch unsere Kampagne so erfolgreich mit unterstützen konnten, weiß ich besonders zu schätzen.“