Digitale Medien 12. September 2022

Rund um Digitales

Wie BeeBots und digitale Dokumentation den Kita-Alltag verändern können, zeigte der Transferfachtag Kita 4.0 in Leipzig.

Über 60 Teilnehmende aus Kitas, der IT und Verwaltung bei FRÖBEL feierten am 9. September in der Leipziger „Villa“, einem soziokulturellen Zentrum, den Abschluss des ESF-Projekts Kita 4.0.

Innerhalb der drei Jahre Projektlaufzeit wurden Fachkräfte umfassend in Medienpädagogik, Datenschutz, Apps und Tools und dem Umgang mit Dokumentationssoftware geschult. Was 2019 mit zehn Projekt-Kitas begann, wurde zu einem Erfolgsprojekt: Mit Projektende wird in über 80 FRÖBEL-Einrichtungen digital dokumentiert und in fast allen Einrichtungen sind Tablets und digitale Tools zum festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit geworden.

Dieser digitalen Wandel soll weitergehen. FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker, der den Fachtag eröffnete, kündigte die konsequente Fortführung der Digitalisierung in allen Bereichen des Unternehmens an: „Was uns am Anfang der Pandemie vor Herausforderungen stellte, erleichtert uns jetzt in allen Bereichen die Arbeit. Diesen Schwung wollen wir nutzen und perspektivisch in der Verwaltung und bei pädagogischen Prozessen weiter digitalisieren. Das spart Ressourcen und entlastet unsere Fachkräfte. Bis zum Ende dieses Kita-Jahres soll zudem jede pädagogische Fachkraft bei FRÖBEL über ein eigenes Tablet verfügen.“

Auch Prof. Dr. Susanne Viernickel, FRÖBEL-Aufsichtsrätin, lobte die Innovation und Ambitionen auf dem Weg zur Digitalisierung. Digitalisierung könne auch zu mehr Nachhaltigkeit und Chancengerechtigkeit beitragen. Fachkräfte übernähmen damit eine Verantwortung für die Kinder und für sich selber, um im professionellen Handeln sicherer zu werden und Kinder gut auf die Zukunft in einer digitalen Welt vorzubereiten. Das sei für pädagogische Fachkräfte ein großer Antrieb und verdiene großen Dank.

Aktuelle Studienergebnisse liefert Dr. Herrad Schönborn, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Bildung und Erziehung in der Kindheit an der HAW Hamburg. Sie stellte ihre aktuellen Forschungsergebnisse über Chancen und Herausforderung digitaler Dokumentation in Kindertagesstätten vor.

Ileana Dilger, Projektleiterin, ließ drei Jahre Kita 4.0 Revue passieren mit Fotos, Anekdoten und Auswertungen zur Einführung der digitalen Dokumentations-Software Kitalino: „Der Fachtag war eine schöne und wichtige Gelegenheit, den Projekteinrichtungen und Beteiligten im Projekt für die Neugier, Ausdauer, Kreativität und Innovationsoffenheit der letzten Jahre zu danken. Sie haben vielfach Pionierarbeit geleistet im Feld der frühkindlichen Bildung. Wir konnten viel für den weiteren Weg der Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen lernen.“

Im Praxis-Talk berichteten die Projekt-Beteiligten von den anfänglichen Herausforderungen und Erfolgen während der Projektlaufzeit. Beatrice Schmitt, Leiterin im FRÖBEL-Kindergarten im Lützelsteiner Weg sagte: „Wir wollten kein Kita-Facebook werden, sondern ausschließlich Situationen aus der pädagogischen Arbeit dokumentieren“. Kevin Henkel, Mentor für Digitale Dokumentation aus dem FRÖBEL-Integrationskindergarten Sonnenstrahl empfiehlt aus eigener Erfahrung, die Familien frühzeitig auf die Reise ins Digitale mitzunehmen und immer wieder über den Fortgang zu berichten.

Im zweiten Teil des Fachtags stand dann die medienpädagogische Arbeit im Vordergrund und die Teilnehmenden konnten selber aktiv werden. Die Workshops mit kita dialogital und den Junge Tüftler*innen sowie der Markt der Möglichkeiten boten die Gelegenheit sich über konkrete Anwendungsbeispiele im Kita-Alltag austauschen. Diese interaktiven und praxisnahen Formate ließen viele neue Ideen entstehen und am Ende gingen viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Anregungen für neue #lieblingstools nach Hause.

Philipp Ay, Kitaleiter aus dem Fröbel-Integrationskindergarten Am Kulkwitzer See war begeistert von den Anwendungen rund um das Thema Sprache, wie beispielweise Audio-Adventure oder den Tellimero: „Wir haben zur Zeit viele Eingewöhnungen mit Kindern nicht-deutscher Herkunftssprache. Wir können uns gut vorstellen, dass wir mit den Anwendungen die Herkunftssprache der Kinder in Audioformaten festhalten und Ihnen damit Sicherheit und Vertrauen im Rahmen der Eingewöhnung schenken können.“