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Sprachbildung als Schlüssel
Fröbel-Geschäftsführer Stefan Spieker warb heute bei einer politischen Expertenanhörung im NRW-Landtag für wirksame Sprachbildung in der Kita.
Den Fokus auf Sprachbildung richten und die Zusammenarbeit zwischen Kitas, Grundschulen und den Familien künftiger Erstklässler verstärken! Diese und weitere Forderungen aus der fachpädagogischen Praxis unserer 80 Kitas und Familienzentren in NRW brachte Stefan Spieker auf Einladung der Ausschüsse für Schule und Bildung sowie für Kinder, Jugend und Familie in die Anhörung ein. Um Kindern und ihren Familien einen bestmöglichen Schulstart zu ermöglichen, plädierte er dafür, insbesondere die Sprachbildung schon in Kitas zu fokussieren.
Neben weiteren Sachverständigen positionierte sich Spieker zu der Kernfrage: Wie können wir den Übergang von der Kita in die Grundschule erfolgreich gestalten? Anlass waren schockierende Ergebnisse der jüngsten Schuleingangsuntersuchungen in Köln: Bei knapp der Hälfte der über 4.600 begutachteten Erstklässler wurden Sprachentwicklungsdefizite festgestellt, die in vielen Fällen nicht mehr bis zum Schulbeginn aufholbar waren. Infolgedessen hatte sich der Anteil der Kinder, die die erste Klasse wiederholen mussten, in zwei Jahren auf 8,5 Prozent verdoppelt!
Mehrsprachigkeit: Herausforderung und Chance zugleich
„Sprache ist der Schlüssel für Chancengerechtigkeit und Teilhabe“, betonte der Fröbel-Geschäftsführer. „Wir brauchen dringend qualifizierte ergänzende Sprachbildungsangebote sowie ein fest verankertes Miteinander zwischen Kitas und Schulen, das die Familien der Kinder verlässlich mit einbindet.“ Die zunehmende Vielsprachigkeit in den Kitas betrachtet er als Herausforderung und Chance zugleich: „Mit Projekten wie ,Vorlesen in allen Sprachen‘ können wir die Familien gut dabei unterstützen, die Erstsprache kombiniert mit dem Erwerb der deutschen Sprache zu fördern.“
Für eine gezielte Sprachstandserhebung und Sprachbildung fordert er eine deutliche Verstärkung von Ressourcen und eine Sicherstellung von individueller und alltagsintegrierter Förderung in der Kita – so früh wie möglich beginnend. Zielführende Instrumente seien in NRW noch entwicklungs- und ausbaufähig, betont Spieker mit Blick auf wegweisende Verfahren und Projekte anderer Länder. „Insbesondere in der Digitalisierung liegen hohe Potentiale.“
Als entscheidend für einen erfolgreichen Übergang in die Schule nannte Stefan Spieker folgende zentralen Maßnahmen:
- Verpflichtende Sprachstandserhebungen: Einführung einer landesweiten Sprachdiagnostik ab dem vierten Lebensjahr, begleitet von gezielter Förderung und regelmäßiger Evaluation.
- Ausbau alltagsintegrierter Sprachförderung: Sprachbildung muss zentraler Bestandteil des Kita-Alltags sein. Digitale Tools können gezielt unterstützen, individuelle Bedarfe frühzeitig zu erkennen.
- Förderung von Mehrsprachigkeit: Bilinguale Angebote und Projekte wie „Vorlesen in allen Sprachen“ müssen ausgebaut werden, um Mehrsprachigkeit als Ressource zu nutzen.
- Stärkung der Kooperation zwischen Kitas und Schulen: Einführung regelmäßiger Übergangsgespräche, gemeinsamer Projekte und Fortbildungen, um eine nahtlose Bildungsbiografie der Kinder sicherzustellen.
- Investitionen in Qualitätsmonitoring und Qualitätsmanagement: Entwicklung eines landesweit einheitlichen Systems zur Messung von Prozess- und Outcome-Qualität, um die Wirkung frühkindlicher Bildung zu stärken.
Unsere sowie alle weiteren Stellungnahmen zur Anhörung sind auf dem NRW-Landtagsserver abrufbar.
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