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Sprachkompetenzen transparent machen – Fröbel zeigt wie es geht!
Wie kann Sprachbildung in der Kita wirksamer und gerechter werden? Verschiedene Wege diskutierten Fachleute aus Politik, Wissenschaft und Praxis in Berlin.
Wie kann frühe Sprachbildung in der Kita noch wirksamer, gerechter und zukunftsfähiger werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich am 22. Oktober 20 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft, Träger-Landschaft und Praxis beim Workshop zum Forschungsprojekt SteBas in Berlin. Das Projekt SteBas – Studie zur Erprobung der Potenziale von BaSiK wird von Prof. Dr. Yvonne Anders und Felix Hafner an der Universität Bamberg durchgeführt. Ziel der Studie ist es, einen sogenannten Cut-off-Wert zu definieren – einen Schwellenwert also, ab dem Kinder noch gezielter in ihren Sprachkompetenzen unterstützt werden sollen. Dabei ermöglichen die jährlichen Sprachstandserhebungen mit BaSiK ein valides Bild, wie sich die Arbeit der Fachkräfte positiv auf die Kompetenzen jedes Kindes auswirken.
BaSiK ist für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren konzipiert und ermöglicht Fachkräften, Sprachentwicklung im Alltag kontinuierlich zu beobachten und zu dokumentieren – vom Wortschatz über Grammatik bis hin zu sozial-emotionalen Aspekten.
“BaSIK hat großes Potenzial die Wirksamkeit sprachlicher Bildung zu verbessern und einen Beitrag zur fokussierten Ressourcensteuerung zu leisten“, sagte Prof. Dr. Yvonne Anders. Sie hob hervor, dass eine datengestützte Sprachstandserhebung die Grundlage für wirksame Sprachbildung sowohl in der Kita als auch im Kita-System sei. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass eine datengestützte Sprachförderstrategie möglich und umsetzbar ist.
Fröbel brachte für die Studie neben umfangreicher Praxiserfahrung auch Daten aus rund der Hälfte aller 250 Einrichtungen ein. Diese ermöglichen eine Mehrebenenanalyse, die wissenschaftliche Erkenntnisse mit Beobachtungs- und Strukturmerkmalen aus der pädagogischen Praxis verknüpft. Qualitative Interviews mit frühpädagogischen Fachkräften und Hearings mit weiteren wissenschaftlichen Expertinnen und Experten ergänzen das Studiendesign. Damit liefert das Projekt nicht nur Impulse für die Forschung, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für Träger, Fachkräfte und die Politik.
Der Workshop in Berlin war zugleich Anlass, das neue Policy Paper „Datengestützte Sprachbildung in Kitas“ zu diskutieren, in dem Fröbel eine bundesweit einheitliche, digitale Sprachförderstrategie fordert. Denn noch immer verhindert ein Flickenteppich unterschiedlicher Verfahren eine systematische Sprachbildung. Das Policy Paper skizziert daher den Weg zu einem bundeseinheitlichen Ansatz, der auf zwei Säulen beruht: einer validen, praxistauglichen Erhebung – etwa durch BaSiK – und einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur in allen Kitas.
„Damit Sprachbildung zu einer echten Systemaufgabe wird, braucht es klare politische Weichenstellungen. Unser Policy Paper skizziert einen Ansatz und ebnet den Weg für ein bundesweites Zertifikat „Sprach-Kita“. Das schafft Anreize für Träger, Standards umzusetzen und Qualität sichtbar zu machen.“ sagte Fröbel-Geschäftsführer Stefan Spieker. „So machen wir deutlich, dass ein Paradigmenwechsel in der frühen Bildung gelingen kann und datengestützte Sprachbildung längst funktioniert“, betonte Spieker in der Abschlussrunde.
Die Teilnehmenden des Workshops waren sich einig: Sprachbildung ist Beziehungsarbeit, sie braucht aber auch Daten, Technik und Qualifizierung, um alle Kinder zu erreichen. Nur so kann es gelingen, Bildungschancen gerechter zu verteilen und Fachkräfte zu entlasten.
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