Politik und Gesellschaft 27. März 2025 · MKu

Unser Bildungsgipfel 2025

Was brauchen Kinder für den einen guten Übergang von der Kita in die Schule? Zu dieser Leitfrage trafen sich Akteure aus Politik, Wissenschaft, Verbänden und Fachpraxis zu einem fiktiven Bildungsgipfel.

Der Fröbel-Bildungsgipfel zum Thema Übergänge (C) Bettina Straub
Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch zur Eröffnung mit Stefan Spieker (C) Bettina Straub
Intensiv und lebhaft verlief die Diskussion im Plenum (C) Bettina Straub
Intensiv und lebhaft verlief die Diskussion im Plenum (C) Bettina Straub
Zwei Stunden Planspiel mit rund 50 Teilnehmenden (C) Bettina Straub

Willkommen zum Planspiel „Bildungsgipfel 2025“! Am 26. März 2025 trafen sich rund 50 Teilnehmende zum ersten multiperspektivischen Fröbel-Planspiel. Was brauchen Kinder, damit der Übergang von der Kita in die Schule gut gelingt? Welche Zukunfts- und Basiskompetenzen sind wichtig für lebenslanges Lernen? Wie können Kita und Schule voneinander profitieren? Und welche Handlungsempfehlungen lassen sich für die Politik ableiten?

Im Rahmen des fünftätigen Fröbel-Labs „Übergänge neudenken – über Bildung sprechen“ wechselten die Teilnehmenden ihre Profession und schlüpften in die Rolle sieben unterschiedlicher Akteursgruppen: Kinder, Fachkräfte, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Familien und Schule. Ziel der fiktiven Bildungskonferenz war es, konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten. Und das taten die Fröbel-Lab-Teilnehmenden mit hockkarätigen Gästen.

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie im Land Berlin vertrat die Kinderperspektive und sagte: „Bildungsgerechtigkeit beginnt bereits am ersten Tag in der Kita. Damit alle Kinder bestmögliche Chancen haben, brauchen sie eine stabile Grundlage an sozialen, emotionalen und kognitiven Kompetenzen. Diese müssen sowohl in der Kita als auch in der Schule gezielt gefördert werden. Das Fröbel-Lab bietet eine wertvolle Gelegenheit, innovative Ansätze zu entwickeln und sich fachlich auszutauschen.“

Mehr Austausch und mehr Kooperationen – als wichtiges Learning stellten alle Akteursgruppen diesen Wunsch ins Zentrum der Diskussion. Auch der Wunsch nach einer prioritären Familienarbeit wurde immer wieder thematisiert. Besonders bemerkenswert: Um eine Mindestzeit für stabile Beziehungen und bestmögliche Lernerfolge für alle Kinder zu ermöglichen, forderte die Akteursgruppe der Kita-Praxis einen obligatorischen Kita-Besuch ab dem 3. Lebensjahr!

Fröbel-Geschäftsführer Stefan Spieker, der die Wissenschaft im Planspiel vertrat, betonte: „Der Grundstein für die gesamte Bildungsbiografie wird in der Kita gelegt. Besonders wichtig ist der Erwerb von Zukunfts- und Basiskompetenzen von Anfang an. Das gelingt am besten, je früher Kinder eine Kindertageseinrichtung besuchen. Bei dem Übergang zwischen Kita und Schule ist es wichtig, dass sich beide Institutionen auf Augenhöhe begegnen und eng kooperieren.“

Doreen Siebernik, GEW-Vorständin für Jugendhilfe und Sozialarbeit, betonte das Recht der Kinder auf eine unbeschwerte Kindheit mit besten Bildungschancen. Das sei unser gesellschaftspolitischer und bildungspädagogischer Auftrag. „Dafür braucht es starke Kindertageseinrichtungen, die Kindern vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung und Selbstbestimmung ermöglichen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Kitas aus der Sicht von Kindern denken und gestalten. Das Planspiel des Bildungsgipfels bietet genau diese Perspektive, um Neues zu denken, sich auszutauschen und Impulse zu setzen.“

Die Ergebnisse des Planspiels fließen in den weiteren Verlauf des Fröbel-Labs ein und dienen zur Weiterentwicklung der Rahmenkonzeption. Transparenz, Kooperationen und stabile Beziehungen sollen keine Keywords bleiben, sondern in Handlungsbausteinen für die Praxis leicht anwendbar gestaltet werden.