Vorlesetag 07. November 2022 · MKu

Vorlesen schafft mehr Bildungschancen

Aus dem aktuellen Vorlesemonitor der Stiftung Lesen geht hervor, dass 39 Prozent der 1- bis 8-jährigen Kinder selten oder nie vorgelesen wird. Das mindert Chancen auf ihrem Bildungsweg.

Die Ergebnisse des Vorlesemonitors 2022 sind ernüchternd: Bei rund 40 Prozent aller Kinder im Alter zwischen 1 und 8 Jahren wird zu Hause selten oder gar nicht vorgelesen. Das ergab eine Befragung von über 800 Familien bundesweit. Dabei fördert besonders das Vorlesen bei Kindern – auch in anderen Sprachen – die Sprachbildung, steigert die Konzentrationsfähigkeit und legt einen Grundstein für Lesefreude – eine essentielle Voraussetzung für den Bildungsweg der Kinder und somit für mehr Chancengerechtigkeit.

Jährlich stellt der Bundesweite Vorlesetag am dritten Freitag im November die besondere Relevanz des Lesens und Vorlesens heraus. Als langjähriger Partner der Stiftung Lesen beteiligen sich viele FRÖBEL-Einrichtungen jedes Jahr mit Begeisterung an diesem Aktionstag, der ein Zeichen für Sprachbildung und Leseförderung setzt.

Für FRÖBEL ist sprachliche Bildung und Förderung – insbesondere Vorlesen - eine wichtige Säule der pädagogischen Arbeit. Bereits rund 30 FRÖBEL-Kindergärten sind stolz auf ihre Bücherboxen. Bücherboxen sind Tauschbörsen in Form einer umgebauten Telefonzelle, in die Kinder und Familien gelesenen Bücher hineinstellen und neue, auch mehrsprachige Bücher, mitnehmen können. Mit diesem niedrigschwelligen Angebot im Umfeld einer FRÖBEL-Kita bieten wir allen Familien kostenlosen Zugang zu Büchern unter dem Motto „Nimm meins, bring deins!“  

Zugleich wird mit digitalen Tools im pädagogischen Alltag der Zugang zu Bücherwelten für Kinder, die nicht Deutsch als Familiensprache sprechen, erleichtert, zum Beispiel mit der Leseeule Luca und dem digitalen Vorleseangebot Polylino. In beinahe jeder Einrichtung ist mindestens eines der beiden digitalen Angebote bereits vorhanden und aus der pädagogischen Arbeit nicht mehr wegzudenken. In bis zu 50 Sprachen kann mithilfe der Tools Kindern vorgelesen werden, was gleichzeitig Gesprächsanlässe für die Sprachbildung und Sprachförderung stiftet.

„Eltern sind eine wesentliche Ressource bei der Sprachbildung. Immer mehr Familien sprechen zuhause nicht Deutsch und viele Familien haben zuhause keine Kinderbücher. Für uns steht die Wertschätzung der Familiensprache und Einbeziehung der Eltern bei der Sprachförderung im Vordergrund. Daher setzen wir auf deutsche und mehrsprachige Kinderbücher in allen unseren Kitas genauso wie auf digitale Angebote.“, sagt Stefan Spieker, FRÖBEL-Geschäftsführer.

Über den Vorlesemonitor

Für den Vorlesemonitor 2022 wurden über 800 Familien bundesweit befragt. Er gibt Aufschluss über die Vorlesepraxis in Familien, zieht Rückschlüsse im Vergleich zu den letzten Jahren und analysiert Vorlesebiografien und Risikofaktoren sowie den Einfluss der Verfügbarkeit von Vorlesestoff – sowohl in Bezug auf analoge als auch digitale Angebote.