Aktuelles · Sprach- & Leseförderung · Bilinguale Erziehung 11. Dezember 2019 · (jmei)

Vorschulkinder auf Bildungsreise in Spanien

FRÖBEL-Kindergarten KRÄHENNEST aus Köln nimmt am EU-Förderprogramm Erasmus+ teil und etabliert einen kulturellen Austausch mit einer Partnerkita aus Málaga.

Die Reisegruppe aus dem FRÖBEL-Kindergarten Krähennest am Flughafen Köln/Bonn vor dem Abflug nach Málaga.

Die Vorschulkinder aus dem FRÖBEL-Kindergarten KRÄHENNEST aus Köln reisten vom 17. bis 21. November in die zweitgrößte Stadt Andalusiens. Zum ersten Mal besuchte der spanisch-bilinguale Kindergarten die neue Partnereinrichtung „Colegio Marista de Málaga“.

Der kulturelle Austausch der beiden Kindergärten in Deutschland und Spanien wird durch das europäische Förderprogramm Erasmus+ ermöglicht. Drei Jahre lang hat die jeweilige Vorschulgruppe die großartige Chance, das Partnerland und die jeweils andere Sprache und Kultur vor Ort zu erleben.

Fünf Tage voller Eindrücke

13 Vorschulkinder reisten gemeinsam mit jeweils einem Elternteil sowie vier Erzieherinnen und Erziehern nach Spanien, um fünf Tage lang die kulturelle Vielfalt des Landes und den pädagogischen Alltag in einer spanischen Kita zu erleben.

Vor Ort besuchten die pädagogischen Fachkräfte zusammen mit den Kindern jeden Vormittag den Partnerkindergarten. „Das ist ja ganz anders hier!“, stellten die neugierigen Kinder schnell fest, als sie die vielen Kinderstühle und –tische sahen. Anders als in Deutschland beginnt in Spanien die Vorschularbeit bereits für die Dreijährigen.

„Die Kinder aus unserem Kindergarten sind mit der spanischen Sprache durch unsere bilinguale Arbeit vertraut. Aber nicht alle Kinder verstehen die Sprache perfekt. Der intensive Kontakt mit der spanischen Sprache hat uns wieder einmal gezeigt, dass Kinder sehr gut aus dem Kontext heraus das Gesagte verstehen und ohne Berührungsängste mit ihnen noch unbekannten Kindern Kontakt aufnehmen“, erläutert Einrichtungsleiter Jan Mehrländer.

An den Nachmittagen erlebten die Kinder die Stadt und ihre Umgebung: das Picasso Museum, der Strand und die Festung „Castillo de Gibralfaro“ wurden besucht und mit Begeisterung fotografiert.

Ganz angetan von den spanischen Köstlichkeiten, wie beispielsweise Turrón oder den anderen zahlreichen Tapas, freute sich die Reisegruppe aus Deutschland über die Teilnahme an einem Kochkurs. Unter Anleitung eines Kochs bereiteten die Erwachsenen kulinarische Klassiker aus Andalusien zu.

Die Vor- und Nachbereitung der Bildungsreise

Etwa ein Jahr lang hat die Vorbereitung gedauert – vom Erstellen der Projektskizze, dem Ausfüllen des Antrags bis hin zur Abreise. Zwei der vier bilingualen pädagogischen Fachkräfte haben bereits in Málaga gelebt und kannten sich gut aus. Mit ihrer Hilfe wurde der Partnerkindergarten gefunden und kontaktiert. Es wurden mehrere Elternabende organisiert und das Programm zusammengestellt. Gemeinsam mit den Kindern wurde die Bildungsreise über mehrere Wochen vorbereitet.

Auch die kleineren Kinder, die nicht selbst mitreisen konnten, nahmen an den Vorbereitungen teil: Bücher über Spanien und Bücher auf Spanisch wurden vorgelesen, ein Puzzle der Kathedrale aus Málaga angeschafft, das landestypische Essen wurde besprochen und die Frage geklärt, wie ein spanisches Feuerwehrauto eigentlich aussieht und klingt.

In der Nachbereitungsphase wird aus den Fotos der Kinder eine Collage erstellt - angereichert mit den Eindrücken aus den Familienreisetagebüchern. Der Morgenkreis bietet zusätzlich Zeit und Raum, um die Eindrücke der Kinder zu besprechen. 

„Der viele Aufwand hat sich wirklich gelohnt. Die Kinder berichten mit großer Begeisterung immer wieder von der Reise und den Eindrücken aus Spanien. Stolz erzählen sie den anderen Kindern, was sie erlebt haben, wie es in Spanien aussieht, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zur Kita in Deutschland gibt. Sie berichten von neuen Freundschaften, die sie mit ihren Eltern über Skype pflegen wollen. Durch die persönlichen Kontakte hat die Begeisterung an der spanischen Sprache auch noch mal eine größere Bedeutung bekommen“, sagt Jan Mehrländer.

Die kommende Vorschulgruppe aus dem Krähennest kann also gespannt auf ihre Reise blicken!


Über Erasmus+ 
Junge Menschen sollen über die Programme wichtige Schlüsselkompetenzen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung erlangen. Junge Europäerinnen und Europäer sollen Lust bekommen, die Zukunft der EU mit zu gestalten. Solidarität und Toleranz über Grenzen hinweg will das Programm wecken und jungen Menschen somit das Gefühl einer aktiven europäischen Bürgerschaft vermitteln.
www.erasmusplus.de