Austausch und Einblicke in die Reggio-Pädagogik
In der Vorschule „Brolunda“ hatte das Team die Möglichkeit, sich mit den Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort auszutauschen, Einblicke in ihre Arbeitsweisen zu erhalten und die Räumlichkeiten zu erkunden. Die Ästhetik der Räume ließ sofort den Reggio-Ansatz erkennen: Das Mobiliar war von warmen Holzfarben geprägt, das Material wurde nachhaltig genutzt und Wände erzählten von besonderen Projekten der Kinder. Außerdem fanden sie den Aspekt der Natur in fast allen Bereichen wieder. Pflanzen dienen hier nicht nur für das Raumklima, sondern auch zur Inspiration, um kreativ und forschend auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Vorschule „Brolunda“ legt einen besonderen Fokus auf die Sprachentwicklung, die durch eine gelebte Schriftkultur deutlich wird. So werden themenspezifisch Worte mit Bildern verknüpft und im jeweiligen Bildungsbereich aufgehängt. Zusätzlich werden die Wörter mit einer Gebärde versehen, die Teil eines eigens kreierten Systems ist. Diese Gebärdensprache findet sich in allen kommunalen Einrichtungen wieder und wird von allen Fachkräften im Dialog mit den Kindern genutzt.
Begeistert machte sich das Team mit dem Bus auf den Weg in die nächste Einrichtung. Angekommen in der Vorschule „Pumpan“ staunten die Kolleginnen und Kollegen aus München nicht schlecht über die Innenarchitektur der Einrichtung. Das Thema Natur wird hier stark in den Alltag eingebaut. Das liegt zum einen am Standort, denn die Einrichtung grenzt direkt an ein Waldgebiet. Zum anderen besitzt die Einrichtung einen großen Garten. Auf Fensterbrettern stehen verschiedenste Pflanzen. Phiolen mit kleinen Setzlingen hängen von der Decke und jeder Bildungsbereiche motiviert, die Natur aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Im Atelier malen die Kinder verschiedene Blätter oder Pflanzen mit bestimmten Stiften nach. Im Nestbereich ist es möglich, eigene Samen in kleine Töpfchen zu pflanzen. Im Licht und Schatten Raum wird mit Leuchttischen und Projektoren gearbeitet. So krabbeln große projizierte Ameisen an Wänden und Türen und Pflanzen werfen ihre Schatten durch den Raum.
„Der Einsatz digitaler Medien war überall sehr präsent“, erzählte die Einrichtungsleitung nach der Reise. „Was im ersten Moment abschreckend klingen mag, überzeugt beim zweiten Hinsehen. Denn digitale Medien sind hier Werkzeuge und keine Spielzeuge. Das macht die Kinder wiederum zu Produzenten und nicht zu Konsumenten, wie uns Frau Görgen vor Ort erklärte.“
Das „Ateljé Källan“ kennenlernen
Früh am Morgen des dritten Tages besuchte das Team das „Ateljé Källan“. Inspiriert von den unterschiedlichen Räumen und Materialien wie Holz, Glas, Metall und diversen Stoffe, die von Industrie, Handwerk, Gewerbe oder Handel abfallen, ließen sie ihrer Kreativität in verschiedenen Projekten freien Lauf.
Mitbringen möchte das Team neue Methoden, um die Kreativität der Kinder zu fördern
Beeindruckt und inspiriert von den vielen gesammelten Erfahrungen versammelte sich das Einrichtungsteam am letzten Tag, um zu überlegen, welche Ideen sie in ihren Alltag einbringen können und alle waren sich schnell einig: „Am Ende bringen wir kreativen Input und neue Perspektiven mit, um unseren Kindern ein breiteres Spektrum unserer Pädagogik anbieten zu können. Wie und was genau in unseren Räumen stattfindet, liegt schlussendlich in den Köpfen unserer Kinder. Aber wir haben neue Methoden gefunden, um diese Kreativität auf vielschichtige Art und Weise anzuzapfen“, fasst die Einrichtungsleitung die Bildungsreise zusammen.