Politik und Gesellschaft 17. Juni 2024 · MWe

Fröbel zum nationalen Bildungsbericht

Der neue nationale Bildungsbericht verdeutlicht einmal mehr die Schwächen unseres Bildungssystems. Und er belegt erneut: Kinder mit Migrationshintergrund sind in unseren Kitas unterrepräsentiert.

Bildquelle: Fröbel e.V. / Sandra Stege

Vieles, was im heute veröffentlichten Bericht „Bildung in Deutschland“ steht; kommt nicht überraschend. Dass immer mehr Schulkinder Schwierigkeiten beim Lesen, haben bereits diverse Vergleichsstudien in den letzten Monaten belegt. Und auch darauf, dass Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund in der Kindertagesbetreuung unterrepräsentiert sind, weist Fröbel seit mehreren Jahren hin. Jetzt ist es amtlich, dass nur rund 78 Prozent der drei- bis sechsjährige Kinder aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte eine Kita besuchen. In Familien ohne Migrationshintergrund sind es 100 Prozent. Noch krasser ist der Unterschied bei den Unter-Dreijährigen: Hier besuchen nur 22 Prozent der Kinder mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil eine Kita. Sind beide Eltern in Deutschland geboren; liegt der Anteil mit 43 Prozent fast doppelt so hoch.

„Ich frage mich langsam, wie viele Studien, Berichte und Untersuchungen es noch braucht, damit wir den dringend notwendigen Umbau unseres Bildungssystems endlich angehen“, kommentiert Fröbel-Geschäftsführer Stefan Spieker den Bericht. „Seit mindestens zehn Jahren gibt es die immer gleichen Befunde – und die Verantwortlichen haben noch nicht einmal angefangen, die Datenbasis dafür zu schaffen, damit Sprachförderung überall vergleichbar wirksam angeboten werden kann. Und es wird immer so weitergehen, wenn wir die frühe Bildung als wirksamsten Hebel nicht endlich stärken, statt sie immer weiter zu schwächen.“