Aktuelles 21. März 2022 · AL

"Wir wollen Frieden!"

Das Team und die Kinder im FRÖBEL-Hort Spielhaus in Cottbus setzen mit verschiedenen Aktionen ein Zeichen für den Frieden.

Die Kinder aus dem FRÖBEL-Hort Spielhaus auf ihrem Friedensmarsch durch das Wohnviertel

Sie bastelten Friedenstauben, malten Plakate mit ukrainischen Flaggen und organisierten einen Friedensmarsch durch ihr gesamtes Wohnviertel. 

Die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine beschäftigen das Team im FRÖBEL-Hort Spielhaus sehr. Auch die Cottbuser Hort-Kinder nehmen die Ereignisse durch Gespräche und Medienberichterstattungen wahr. Schnell stand für das Team der Einrichtung fest, dass sie die Kinder im Umgang mit dem Thema Krieg begleiten möchten.  

Umgehend rief die Hort-Leitung eine Teambesprechung ein. „So kamen wir auf die Idee, gemeinsam mit unseren Kindern aus dem Hort einen Lauf für den Frieden durch unser Wohngebiet zu organisieren“, berichtete die engagierte Hort-Leitung Silke Kullmann. „Wir wollen helfen, unsere Solidarität zum Ausdruck bringen und ein Zeichen setzen. Unser Team stand zu 100% hinter der Aktion“, erzählt sie begeistert weiter. Auch die Eltern informierte die Einrichtungsleitung im Voraus über die geplante Aktion: „Gerade bei so einem sensiblen und schwierigen Thema ist es wichtig, dass die Eltern Bescheid wissen und die Möglichkeit erhalten, uns ihre Bedenken und ihr Feedback mitteilen zu können.“ Erfreulicherweise äußerten sich die Eltern durchweg positiv. „Die Eltern haben sich sehr gefreut, dass wir die Familien im Umgang mit diesem schwierigen Thema unterstützen“, so die Hort-Leitung weiter. 

Eine Woche lang bastelten die pädagogischen Fachkräfte gemeinsam mit den Kindern Friedenstauben und Plakate, besprachen das Thema ausführlich in kleineren Runden und stellten den Frieden in den Vordergrund ihrer Gespräche. Dabei thematisierten sie auch die Taube als Friedenssymbol. Als Unterstützung nahmen sie dafür u. a. die von FRÖBEL zur Verfügung gestellten Materialien und Interviews, die Anregungen geben, wie mit Kindern über das Thema Krieg sensibel und kindgerecht gesprochen werden kann.  

Aufgeregt fieberten die Kinder den Tag des Friedensmarschs entgegen. Am Donnerstag, den 10. März 2022, war es dann endlich soweit. Mit grünen FRÖBEL-Caps, gelben Westen, Pfeifen und Klanghölzern starteten die Kinder gemeinsam mit ihren pädagogischen Fachkräften und einigen Eltern den Marsch. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der benachbarten Schule liefen auch die Schulsozialarbeiterinnen und Schulkinder bei dem Friedenslauf mit. 86 Kinder gingen mit ihren selbstgebastelten Plakaten und Friedenstauben engagiert und fest entschlossen durch die Straßen von Neu Schmellwitz. Dabei filmten die Kinder den Friedensmarsch selbst mit Tablets, machten Fotos und führten unterwegs Interviews mit den anderen teilnehmenden Kindern. „Es war total klasse zu sehen, dass sich die Kinder gegenseitig interviewten und sich fragten, was Frieden eigentlich bedeutet“, erzählt die Hort-Leitung begeistert.  

„Warum machen wir das eigentlich?“, fragte ein Kind ein anderes: „Um den Leuten zu zeigen, dass wir Frieden wollen!“

„Ich finde es gut, dass wir einen Friedensmarsch machen, weil wir wollen einfach ein Zeichen setzen, dass wir für die Ukraine stehen und dass Russland jetzt damit aufhören soll, in der Ukraine Krieg zu führen“, antwortet ein anderes Kind entschlossen auf die Frage.

Passantinnen und Passanten signalisierten ihre Zustimmung mit freudigen Gesten. Vorbeifahrende Autos hupten und winkten. Die Begeisterung der außenstehenden Personen motivierte die Kinder zusätzlich. Ein Kind rief einem anderen Kind zu: „Siehst du, jetzt sehen alle unsere Friedenstauben und es bald wird es keinen Krieg mehr geben.“ Sehr bewegend waren die Sprechchöre der Kinder, erinnerte sich Silke Kullmann. „Wir wollen Frieden! Wir wollen Frieden!“. Von jetzt auf gleich stimmten alle Kinder aus tiefstem Herzen mit ein. Ein Gänsehauterlebnis für alle Beteiligten! 

Nach circa einer Stunde endete der Marsch und die Kinder und Erwachsenen blieben mit einem positiven Gefühl zurück: „Besonders für die Kinder, die aufgrund der schrecklichen Ereignisse sehr ängstlich gewesen sind, war die Woche und der Friedensmarsch wichtig um zu merken, dass wir gemeinsam als Gruppe für Frieden einstehen und etwas tun können“, fasst die Hort-Leitung das besondere Erlebnis zusammen.

Das Einrichtungsteam hat für die nächsten zwei Wochen einen Spendensammelbereich im Hort eingerichtet. Unter dem Motto „Kinder sammeln für Kinder“ werden haltbare Lebensmittel, Spielsachen, Kinderbekleidung und Hygieneartikel gesammelt. Anschließend werden die gesammelten Spenden zu einer Sammelstelle für geflüchtete Familien in Cottbus gebracht. 

Mit dieser Aktion setzen die Kinder, Eltern und das Team im Fröbel-Hort Spielhaus ein wichtiges Zeichen: Fröbel steht für ein solidarisches Miteinander, für demokratische Werte und Vielfalt und genau diese Werte werden auch mit den Eltern und Kindern in unseren Fröbel-Einrichtungen geteilt.

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Wie mit Kindern über Krieg sprechen?

Der Krieg gegen die Ukraine - in Europa - erschüttert uns tief. Auch Kinder nehmen solche Ereignisse durch Gespräche und Medienberichterstattung wahr. Hier finden Sie Anregungen, wie Sie mit Kindern über das Thema Krieg sprechen können:

Doreen Schiller, Diplom-Psychologin und Kindertherapeutin, gibt im Interview Hinweise, wie Kinder beim Umgang mit schwierigen Themen unterstützt werden können.
Zum Interview

Fröbel schafft Angebote für Kinder aus der Ukraine